INKITT x AMORELIE Schreibwettbewerb: Erotische Geschichte “Das besondere Geschenk”

Entdecke die fesselnden Ergebnisse einer einzigartigen Zusammenarbeit! Im Rahmen des Schreibwettbewerbs von INKITT und AMORELIE veröffentlichen wir herausragende Geschichten exklusiv im AMOREmag.

Das besondere Geschenk

Frau Sommer

(Bild: Womanizer Toys/Unsplash)

 

„Was machst du gerade?“, mit flinken Fingern hatte sie die Nachricht in ihr Handy getippt und es schnell wieder in ihrer Tasche verschwinden lassen. Ihr Chef tolerierte die private Nutzung mobiler Geräte während der Arbeit überhaupt nicht. Aber sie war flink und aufmerksam und eine kurze Nachricht gelang ihr während der Arbeitszeit trotzdem ohne Probleme. 

Es dauerte auch nicht lange und sie spürte das vertraute Vibrieren. Bei dem Gedanken, die Nachricht könnte von ihm sein, kribbelte die Vibration noch einige Zeit länger in ihrem Körper. Und ein Lächeln huschte über ihr eigentlich versteinertes Gesicht.

„Haben Sie eine Anmerkung?“, kam es scharf von ihrem Chef, als dieser sein Diktat aufgrund ihrer kleinen Unaufmerksamkeit unterbrechen musste. Schnell verzog sie die Mundwinkel gequält nach unten und schaute zu Boden.

„Haben sie etwas zu sagen oder kann ich fortfahren?!“, seine eiskalten blauen Augen durchbohrten sie.

„Mir ist es nicht gut, ich muss mich für einen Moment entschuldigen.“ Unsicher wanderte ihr Blick zu seinem Gesicht, und als sie seine zornigen Augen erreichte, schaute sie flehend zu ihm auf.

„In Ordnung! Wir machen später weiter!“, mit diesen Worten drehte er sich um und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm seines Computers.

Still wie ein Mäuschen kramte sie schnell ihre Sachen von seinem Schreibtisch und flüsterte noch ein leises „Danke“, bevor sie sein Büro verließ und auf die Toilette verschwand. Zum Glück waren neben ihr nur noch wenige Frauen angestellt und der Großteil davon arbeitete verständlicherweise lieber im Homeoffice. Auch wenn sie etwas weibliche Unterstützung im Büro hätte gebrauchen können, so hatte es doch einen Vorteil: die Waschräume der Damen waren meist sauber und menschenleer und das auch in diesem Moment. Ihren Block und Stift verstaute sie auf der kleinen Ablage hinter der Toilette in der hintersten Kabine. Diese mochte sie am liebsten, weil sie ein Fenster nach draußen besaß. Schelmisch grinsend setzte sie sich auf den Klodeckel und zog die Beine zum Schneidersitz heran. Erwartungsvoll holte sie ihr Handy aus der Tasche.

„Arbeiten und du?“

„Wie gesprächig er mal wieder ist.“, dachte sie und schickte zur Strafe nur ein knappes: „Wo?“ zurück. 

Seine Antwort dauerte keine 5 Sekunden: „Heute gönne ich mir mal ausnahmsweise 

Homeoffice!“

„Bist du krank?“, schrieb sie, ohne weiter nachzudenken, zurück.

„Nein!“

„Sondern?“

„Ich habe Geburtstag!“

„Oh“, mehr fiel ihr spontan nicht ein, aber sie wollte den schnellen Wechsel der Nachrichten nicht unterbrechen. Zu sehr spürte sie ihre steigende Aufregung.

„So hat mir auch noch keiner gratuliert…“, ein lachender Smiley zeigte, dass er scheinbar nicht böse war.

„Ich gratuliere dir später…“, ihr Kopf arbeitete schon seit der Aussage, er habe Geburtstag, auf Hochtouren an einem spontanen Treffen. Ihre Ideen, was sie heute alles mit ihm anstellen könnte, schossen wie Pistolenkugeln aus dem Nichts und zerplatzten dann im Dunkel zu einem Feuerwerk. Sie hatte Lust auf Unfug. Sie hatte Lust auf unkomplizierte Gesellschaft. Auf jemanden, wo sie einen Moment aus ihrem Alltag ausbrechen und sich verlieren konnte. Sie hatte Lust auf ihn, unglaubliche Lust.

Ihr Handy unterbrach ihren gedankenverlorenen Blick aus dem kleinen Fenster in der dritten 3. Etage des Bürokomplexes und zog diesen wieder auf das Display des kleinen schwarzen Smartphones.

„Wie meinst du das?“, kam es nur knapp von ihm zurück.

„Gegenfrage: Wie lange musst du arbeiten?“

„Ich könnte sofort damit aufhören!“

„Gib mir etwas Vorbereitungszeit. Ich sende dir die Koordinaten, sobald ich meinen Chef belogen und mich umgezogen habe…“

Sie wusste, dass er gern dazu bereit war, wieder mit ihr zu spielen, ohne viele Fragen zu stellen. Die Regeln waren abgesprochen und wurden beiderseits eingehalten. Das gab ihnen die Sicherheit, die sie benötigten, um sich auf diese spontanen Treffen einzulassen.

Grinsend steckte sie ihr Handy ein und trat ans Waschbecken. Nach Magen-Darm sah sie nicht wirklich aus, so wie ihr Gesicht gerade in Vorfreude strahlte. Also machte sie sich die Hände nass und wusch sich das wenige Make-Up, was sie trug, von den Augen, Wangen und Mund.

„Schon besser“, murmelte sie, als sie sich erneut im Spiegel betrachtete. Mit Block und Stift in der einen und einem Vorrat an Papierhandtüchern in der anderen Hand, machte sie sich anschließend wieder auf den Weg zum Büro ihres Chefs. Obwohl er durch die gläsernen Wände seines Arbeitsplatzes genau sehen konnte, dass sie vor seiner Tür stand, wie ein Häufchen Elend und artig nach dem Anklopfen wartete, bis er sie hereinbat, schenkte er ihr erst seine volle Aufmerksamkeit, als sie direkt vor ihm stand.

„Ich muss mich leider auch für den Rest des Tages entschuldigen. Mir geht es wirklich nicht gut.“, sagte sie kleinlaut.

Er schob seine Brille ein Stückchen herunter und betrachtete sie über deren Rand mit schmalen Augen: „Das ist offensichtlich. Nehmen Sie den Ordner zur anstehenden Betriebsprüfung bitte mit nach Hause. Ich schicke Ihnen später ein Memo mit weiteren Anweisungen!“ Damit schien das Gespräch für ihn beendet. Er schob die Brille wieder vor seine Augen und wendete sich ab.

Es fiel ihr nicht schwer, den Schein einer Kranken zu wahren und sie verließ schweigend und mit hängenden Schultern seinen gläsernen Palast. Innerlich überschlugen sich ihre Emotionen in diesem Moment. Sie war wütend, dass der Chef ihr nicht einmal gute Besserung gewünscht hatte, auch wenn die Krankheit nur vorgespielt war. Auf der anderen Seite freute sie sich natürlich wie verrückt, dass ihr Plan funktionierte und sie statt Diktate in schwarzweiße Wörter auf Papier zu verwandeln, nun frei hatte und ein kleines Abenteuer erleben konnte.

Schnell packte sie ihre sieben Sachen und verließ die Sammlung quadratischer Büro-Gefängnisse. Still und unauffällig schlich sie zum Fahrstuhl. Die blechernen Türen öffneten sich geräuschvoll und sie schlüpfte hinein. Aufatmen. Sie war allein. Schnell zog sie ihr Handy aus der Tasche und tippte:

„Die Maus ist aus dem Haus! Gib mir anderthalb Stunden. Ich muss noch dein Geschenk vorbereiten. Wir treffen uns im Forum am Reisebüro!“

Es dauerte einige Zeit, bis ihr Handy eine neue Nachricht signalisierte und sie war ein wenig enttäuscht über seine karge Antwort: „OK“

„Hauptsache er hat Zeit und macht bei meinem Vorhaben mit.“, sagte sie sich leicht verunsichert, sprach sich Mut zu und machte sich auf den Weg. Schnell hatte sie ihr Auto in der Tiefgarage erreicht. Auch auf den Frauenparkplätzen direkt neben dem Fahrstuhl herrschte gähnende Leere an diesem Nachmittag. „Das ist der Vorteil, wenn man nicht die persönliche Assistentin, sondern „nur“ eine Bürokraft ist.“, dachte sie noch, während sie in ihren schwarzen kleinen Audi stieg. „Aber dann kann man sich wahrscheinlich auch keinen Audi leisten“, seufzte sie und verdrehte die Augen über ihre eigenen Prioritäten, als der Auspuff beim Starten gefährlich losdonnerte.

Mit geschickten Zügen verließ sie den Parkplatz. Ihr Ziel: ihre Wohnung. So, wie sie jetzt aussah, konnte sie nirgends hingehen und sie wollte ja auch sein Geschenk noch schön verpacken. Bei diesem Gedanken kribbelten ihre Brustwarzen vorfreudig und sie konnte ein teuflisches Grinsen nicht unterdrücken.

Zuhause angekommen, schälte sie sich schnell aus Mantel und Bluse und verschwand im Bad. Beim Blick in den Spiegel musste sie selbst genau hinschauen, um sich zu wieder zu erkennen. Ihre Wimperntusche war verlaufen und zauberte nun dunkle Ringe unter ihre Augen. Ihre Haare standen in alle Richtungen und von dem strengen Dutt am Morgen war nicht viel übrig geblieben. „Vielleicht hätte ich Schauspielerin werden sollen.“, dachte sie amüsiert, während sie ihr Gesicht mit einem Reinigungstuch auf den Urzustand brachte. Sie hatte Glück und benötigte nicht viel Make-up. Ihre Haut war glatt und hatte von Natur aus einen schönen Teint. Schnell war sie wieder einigermaßen hergerichtet. Zum Glück, denn die Zeit lag ihr im Nacken. Damit ihr Plan gut funktionierte, musste das Timing stimmen. Viele Faktoren waren abhängig von Zeit und Anzahl der anwesenden Personen. Erwischte man eine Stoßzeit, konnten versteckte oder passende Orte schon besetzt sein. Dann müsste sie sich spontan etwas anderes einfallen lassen. Aber noch lag sie gut in der Zeit und hatte sich auf dem Weg nach Hause bereits den perfekten Plan überlegt.

„Alexa!“

„Ja“

„Spiel: „Raumschiff von Joelina“

„Gern!“, tönte es durch den kleinen Lautsprecher auf ihrem Nachttisch und nur wenige Sekunden später tanzte sie singend durch den Raum, während sie sich ein Teil nach dem anderen erst aus und dann wieder anzog. Die Worte, die in diesem Moment durch ihre Wohnung schwebten, gingen ihr ans Herz und sie konnte nicht anders, als laut mitzusingen:

„Komm mit mir mit irgendwohin

Und die Welt steht still

Rennen davon, finden ’nen Sinn

Aber nur, wenn du willst“

„Komm, steig mit ein, lass uns seh’n, wie weit das Raumschiff fliegt

Oh-oh-oh, oh“

„Wir heben ab, wenn alles untergeht

Lass auf den Ringen des Saturns noch ein paar Runden dreh’n

Hier könn’n wir endlich sein, wer wir wirklich sind

Weil hinter unsrer Sonne eine neue Zeit beginnt“

Das Lied endete, als sie zufrieden in den Spiegel schaute und zu sich selbst sagte: „So, jetzt nur noch eine kleine Schleife.“, grinsend band sie die roten Enden zusammen. „Fertig. Los geht´s!“, manchmal musste sie sich einfach selbst laut etwas Mut zusprechen. Schließlich erforderten diese Spielereien mit ihm auch eine gewisse Furchtlosigkeit, denn so gut kannte sie ihn auch wieder nicht.Wenn er heute nicht Geburtstag hätte und sie nicht so genervt von ihrem Chef gewesen wäre, vielleicht hätte dieses Treffen dann auch an einem Ort zu einem späteren Zeitpunkt oder auch überhaupt nicht stattgefunden. Aber gerade diese Spontanität ließ ihr Herz in diesem Moment höherschlagen, ihren Körper kribbeln. Die spontane Aussicht auf die Flucht aus ihrem Alltag, gab dem Ganzen einen extra Kick.

Völlig in Gedanken und vor sich hin murmelnd, zog sie ihre engen Stiefel und den schwarzen Mantel an, „Ein dicker Wollschal darf nicht fehlen, und damit er auch ordentlich ‘was zum Auspacken hat, gibt´s als I-Tüpfelchen noch eine Bommelmütze.“ Ein freches Grübchen erschien auf ihrer Wange und mit strahlenden Augen verließ sie ihre Wohnung.

Das Parkhaus des Forums war schnell erreicht. Normalerweise bevorzugte sie kleinere Geschäfte für Besorgungen und mochte den herzlichen Kontakt zwischen Verkäufern und Stammgästen lieber als die Anonymität solcher Einkaufstempel. Aber heute war es genau der richtige Ort für ihr Vorhaben, genau das richtige Maß an Anonymität. Hier waren sie nicht allein und die vielen anderen Menschen boten zum einen ein gewisses Risiko, zum anderen machten sie das Ganze auch erst reizvoll und sie gaben auch eine gewisse Sicherheit.

„Hoffentlich sind trotzdem noch nicht so viele Shoppingverrückte unterwegs.“, dachte sie, als ihre dunklen Schuhsohlen das geriffelte Metall der Rolltreppe berührten. Da unterbrach das Brummen einer Nachricht die Stille.

„Eingeschlafen? Bin schon da…“, das war alles, was in seiner Nachricht stand. Ihr Herzschlag verdoppelte sich und ihr Kopf arbeitete bereits an Plan B, als ihre Augen die Schaufenster des Reisebüros erblickten. Aufatmen. Es war kein Mensch zu sehen. Auch auf den von Grünpflanzen umrahmten Bänken schräg gegenüber saß kein Mensch. Schnell tippte sie eine Antwort: „Du lügst!“

Seine Antwort folgte direkt: „Ahhhh, dann bist du also schon da!“

„Jetzt Ja!“, hörte sie sich selbst zufrieden sagen, als sie das Handy immer noch in der Hand haltend, vor dem Schaufenster mit den vielen Plakaten stand. Kurz überlegte sie, wo sie jetzt am liebsten hinreisen würde, und schaute von wunderschönen Stränden und blauem Wasser hinüber zur Almhütte zwischen schneebedeckten Gipfeln. Sie trat noch etwas näher und ihre Stirn berührte fast die kalte Glasscheibe. Die Ausstattung der Hütte gewann zunehmend ihre Aufmerksamkeit und ihr gefiel vor allem der gemütliche Ohrensessel vor dem lodernden Kamin. Sie stellte sich vor, wie sie eingekuschelt in eine Decke, mit einem Buch und einem Becher Tee, in diesem riesigen Sessel saß und sehnsüchtig auf ihn wartete. Wie er vom Holzhacken hereinkam und wie er reagierte, als sie ihm zeigte, dass sie nur diese Decke trug.

„Na wohin soll die Reise gehen?“, eine tiefe Männerstimme, die erstaunlicherweise perfekt zu ihrem Holzfäller gepasst hätte, drang an ihr Ohr. Ihr Körper reagierte sofort mit einer Gänsehaut auf seine Anwesenheit. Sie konnte seinen Duft riechen und ihre Knie wurden ein wenig weich. Sie antwortete nicht und schaute ihn auch nicht an. Als sie seine Stimme erneut vernahm, war diese ganz nah an ihrem Ohr und nur noch ein Flüstern:

„Oder bist du schon ohne mich losgeflogen?“, sie spürte seine Hand auf ihrem Rücken und seinen Atem an ihrer Wange. Wie in Zeitlupe drehte sie sich zu ihm um und er war ihr so nah, dass sie seinen Mund regelrecht an dem ihren spüren konnte, obwohl sie ihn nicht berührte. Automatisch biss sie sich auf die Lippe und stellte sich kurz vor, wie es wäre ihn zu küssen, sagte dann aber schnell: “Du bist genau im richtigen Moment gekommen!“ 

Sie war selbst etwas amüsiert über die Zweideutigkeit ihrer Antwort und ihre Augen funkelten ihn frech an. Er konnte nicht anders als zu lachen und seine Arme fest um ihre schmale Taille zu schlingen. Seine Hand wanderte dabei vielleicht etwas zu tief, aber sie genoss seinen festen Griff, auch den um ihren Hintern, den sie trotz des dicken Daunenmantels und den anderen 3 Stofflagen deutlich spürte.

„Lass uns gehen!“, sagte sie, während sie sich von ihm losmachte, „Wir haben nicht ewig Zeit!“

„Warum wir eine zeitliche Begrenzung unserer Treffen vereinbart haben, verstehe ich immer noch nicht wirklich.“, grummelte er etwas genervt vor sich hin, als sie ihn an der Hand packte und weiterzerrte.

„Das spielt jetzt keine Rolle! Komm wir sparen uns den teuren Flug. Ich kenne da einen sehr preiswerten Urlaubsort, ganz hier in der Nähe!“, sie zwinkerte ihm zu, hielt seine Hand noch fester und zerrte unbeirrt weiter. Er ließ sich widerwillig mitziehen und es waren tatsächlich nur wenige Meter, bis sie stehenblieb und ihn erwartungsvoll ansah.

„Bitte nicht shoppen“, kam es gequält aus seinem Mund als er durch die Glasscheiben auf die unzähligen bunten Kleidungsstücke blickte.

„Doch, ich brauche unbedingt einen neuen Mantel!“, um nicht selbst loszulachen, musste sie die Lippen fest aufeinander pressen. Die fehlende Begeisterung über diesen Vorschlag war deutlich in seinem hübschen Gesicht zu lesen. Natürlich hatte er sich etwas ganz anderes vorgestellt und selbst ein schneller Imbiss und ein kurzer Smalltalk wären ihm wahrscheinlich lieber gewesen, als das, was er jetzt erwartete. Sie hatte seine Hand die ganze Zeit nicht wieder losgelassen und nutzte nun diese Tatsache, um ihn, ohne jegliche Einwände zuzulassen, ins Geschäft zu ziehen.

Etwas überfordert versuchte er sich einen groben Überblick der Räumlichkeiten zu verschaffen und auch ihre Blicke schweiften für ein paar Sekunden durch den Raum. Es waren glücklicherweise nicht viele Personen anwesend und sie freute sich, dass ihr Plan bisher zu funktionieren schien.

„Ich will dich nicht ewig mit der Mantelsache quälen, deshalb Arbeitsteilung! Du suchst eine schön große Umkleidekabine und ich einen Mantel!“ Mit diesen Worten wollte sie ihre Hand von der seinen lösen, aber er ließ sie nicht los, sondern zog sie stattdessen ganz nah an sich heran und fragte:

„Wofür brauchst du eine Umkleidekabine, wenn es doch nur ein Mantel ist!?“, in seinen Augen leuchteten kleine Flammen, „Oder hast du etwa nichts drunter?“

„Doch, jede Menge sogar!“, über ihren eigenen Witz musste sie kurz schief grinsen, guckte ihn dann aber wieder streng an und sagte: „Machst du jetzt bitte trotzdem, worum ich dich gebeten habe?!“

„Ich tue fast alles für dich, Prinzessin!“, grinsend lockerte er seinen Griff und ließ ihre zierliche Hand entgleiten. Die Kabinen hatte er schon beim Hereinkommen gesehen. Er wollte keine Zeit verlieren und machte sich, ohne sie noch einmal anzusehen, zielstrebig auf den Weg ihrer Bitte nachzukommen. 

Der Umkleidebereich war menschenleer, aber so einfach wollte er es ihr nicht machen. Ohne weiter darüber nachzudenken ging er von Kabine zu Kabine und zog die dunkelgrauen Vorhänge zu. An der Letzten angekommen, schaute er noch einmal zurück um sich zu vergewissern, dass alle Vorhänge geschlossen waren. Danach ging er in die hinterste Kabine und schloss auch deren Sichtschutzvorhang. Als er Schritte hörte, musste er schelmisch grinsen.

Eine liebliche Stimme ertönte und bat: „Hänschen piep einmal!“ Er sagte nichts. Die Schritte kamen näher. „Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein…“ Es war nichts mehr zu hören, aber er sah ihren Schatten unter dem kleinen Spalt des Vorhangs. Dieser bewegte sich noch ein kleines Stück und verharrte dann unweit seines Verstecks.

Sie hatte seinen Plan schnell durchschaut und es war ihr auch nicht entgangen, dass sich nur in der letzten Umkleidekabine eine Person befand. Glücklicherweise fielen die Vorhänge nicht bis auf den Boden, sodass sie sich schnell sicher war, dass er es ist. Das Schicksal spielte ihr mal wieder in die Karten. Zielstrebig ging sie zur letzten Kabine und schlüpfte ohne zu zögern hinein.

„Hi“, kam es nur grinsend von ihm zurück, „Wo ist der Mantel?“ Lässig lehnte er an der hinteren Wand. Sie genoss seinen Anblick einen Moment, dann fiel ihr auf, dass sie tatsächlich ein Detail vergessen hatte, nämlich den Mantel. Sie hatte nichts zum Anprobieren mit in die Umkleidekabine gebracht.

„Ich habe ja zum Glück schon einen schönen“, antwortete sie lächelnd und zog sich mit einem Blick in den Spiegel die Mütze vom Kopf.

Ihre Haare standen in alle Richtungen und er registrierte ihre niedliche Verzweiflung, diese wieder zu glätten. Er trat neben sie, drehte sie zu sich um und streichelte ihr über den zerzausten Kopf. Seine Hände wanderten über ihre weichen glatten Haare hinunter zu ihrem Gesicht und verharrten auf ihren Wangen, wanderten dann weiter zu ihrem Schal, um diesen anschließend vorsichtig von ihrem Hals zu lösen.Sie ließ ihn gewähren und wartete still auf seine Reaktion zu ihrem heutigen Halsschmuck.

„Du bist also mein Geschenk?“, lodernde Augen suchten Antworten in den ihren, „Und ich darf dich jetzt auspacken?“.

„Happy Birthday, mein Hübscher!“, ihr gefiel, wie er sich über dieses eigentlich doch simple Geschenk freute und so begann sie herausfordernd langsam den Reißverschluss ihres Mantels zu öffnen.

Sofort war er bei ihr und umschloss ihre Hände. „Nana, das ist doch mein Geschenk. Das will ich jede Sekunde genießen. Finger weg!“

Ihr wurde heiß und kalt zu gleich und sie ließ folgsam die Hände an ihre Oberschenkel sinken. Er umfasste den kleinen Schieber des Reißverschlusses und zog diesen quälend langsam weiter hinunter. Millimeter für Millimeter bahnte der kleine Metallschieber sich seinen Weg, vorbei an Brust und Bauch. Für das letzte Stück kniete er sich vor sie und hielt die Enden des Mantels mit der einen und den Schieber des Reißverschlusses mit der anderen Hand fest. Ihr Blick ruhte auf seinen Händen und als der Mantel sich teilte und sie seine Mundwinkel nach oben schnellen sah, war sie sich sicher, dass er ihren unausgesprochenen Witz ebenso lustig fand, wie sie selbst.

„Da hat sich aber jemand Mühe gegeben mit der Verpackung.“, in seiner Stimme war ein Hauch von Hohn, aber er ließ sich nicht beirren und fuhr mit den Händen unter ihren dicken Strickpullover. Obwohl sie unter diesem gefühlt noch hundert Lagen Stoff trug, konnte er ihre steifen Brustwarzen fühlen und das erregte ihn unglaublich. Bereitwillig streckte sie die Arme in die Luft, damit er ihr den Pullover ausziehen konnte. Ungeachtet aller Konsequenzen flog dieser zu Boden, denn seine Hände waren bereits auf dem Rückweg, streichelten über ihre Arme, die jetzt nur noch von einer dünnen Satinbluse bedeckt waren. Er öffnete genießerisch Knopf für Knopf der dunkelblauen Bluse und ließ auch diese einfach von ihren Schultern hinab zu Boden gleiten.

Sein Blick wanderte über sein Geschenk und er beschloss, vorerst an einer anderen Stelle weiterzumachen. Mit einem kurzen Blick in ihr Gesicht und der darin liegenden Bestätigung zum Fortfahren, zog er ihr mit einem festen Ruck den Strickrock herunter. Amüsiert, über seine kindliche Freude und Ungeduld beim Auspacken seines Geburtstagsgeschenks, stieg sie aus ihrem Rock und wartete dann darauf, dass er weitermachte.

„Ist das dein Ernst“, kam es von unterhalb ihrer Gürtellinie und sie musste laut lachen. Seufzend machte er sich daran, ihr die kurzen Radler vom Körper zu schälen, die sie noch unter ihrem Rock getragen hatte. Immerhin wurde seine Mühe diesmal augenblicklich belohnt, denn sie hatte zur Feier des Tages die schwarze Spitzenpanty aus der Schublade gekramt. Er kniete vor ihr und seine Hände umschlossen ihre Fesseln. Sein Atem ging schneller, und als sein Blick über ihre halterlosen schwarzen Nylons hinauf zu ihrem Höschen wanderte, wurde ihm kurz schwindelig. Sie konnte sein Verhalten in diesem Moment nicht einschätzen und fragte etwas verunsichert: „Alles ok?“

„Mehr als das.“, kam es nur knapp zurück und seine Hände begannen sanft ihre Reise nach oben. Der dünne Hauch von Nylon konnte nicht verhindern, dass ihre Wärme an seine Handflächen drang und er hatte das Gefühl, je höher er kam, umso größer war die Gefahr, sich an ihr zu verbrennen. Er hatte Angst, ihr nicht widerstehen zu können, Angst, die Regeln aus Gier möglicherweise zu brechen. Je deutlicher ihm bewusst wurde, in welcher Szenerie er sich gerade befand, umso verlorener fühlte er sich. Diese umwerfende Frau in Stiefeln, Nylons, Spitzenslip, Tanktop und roter Schleife um den Hals brachte ihn noch um den Verstand. Er ließ seine Stirn gegen ihren Bauch sinken, umschloss mit den Händen ihre Pobacken und atmete ihren Geruch genießerisch ein. Sie reckt sich ihm entgegen und stellte ihren Stiefel auf den kleinen Hocker neben ihr. Ihre Gesten waren eindeutig und er freute sich über die Einladung. Genüsslich leckte er sich über die Lippen, bevor er sich auf den Weg machte, um ihr mit den Zähnen die Spitze von der glatten Haut zu ziehen.

„Hallo????  Bei Ihnen liegt ziemlich viel Kleidung auf dem Boden!“, eine unbekannte, zornige Stimme durchschnitt die Stille wie eine Rasierklinge.

Sie war ganz still und hielt sich fest den eigenen Mund zu. Er schaute sie, immer noch vor ihr kniend, mit einem durchdringenden Blick an. „Mach keinen Mucks!“, befahlen seine Augen, zwischen seinen Zähnen hielt er immer noch den Stoff ihres Höschens fest. Ihre Augen fingen an zu tränen, so sehr strengte es sie an, in der aktuellen Situation und seinem Anblick nicht laut zu lachen.

„Klopf, Klopf!“ Die zornige Stimme trat unter dem Spalt des Vorhangs gegen die Sohle seines Schuhs. „Was zur Hölle machen Sie da? Sind sie etwa zu zweit in der Kabine? Das verstößt gegen die Regeln!“

„Entschuldigen Sie bitte, meine Mutter ist hilfsbedürftig!“, antwortete er ernst, nachdem er ihr Höschen leise aus seinen Zähnen gleiten lassen. Sie war erstaunt über sein schauspielerisches Talent und eine Lachträne plumpste von ihrer Nasenspitze auf ihre Hand.

„Lagern Sie Kleidungsstücke bitte trotzdem nicht auf dem Boden, sondern nutzen Sie dafür den kleinen Hocker!“ Damit endete die Ansage des Angestellten und die sich entfernenden Schritte ließen vermuten, dass sie nun wieder allein waren. Er stand langsam auf, aber nicht ohne noch einmal kurz mit den Augen auf ihrem reizenden Spitzenhöschen zu verweilen. Sie löste ihre Hand von ihrem Mund und konnte ihrem Lachen nun endlich freien Lauf lassen. „Deine Mutter…wirklich!?“, japste sie zwischen zwei herzhaften Lachanfällen.

„Was hätte ich sagen sollen? Und…was machen wir nun?“, fragend und etwas enttäuscht schaute er sie an.

„Ich schlage vor, als Erstes machst du dort weiter, wo du aufgehört hast und danach spendiere ich dir zur Feier des Tages noch einen Kaffee!“, auffordernd schaute sie ihn an.

Ohne ihr zu antworten, sank er mit lüsternem Blick wieder auf die Knie, streichelte dabei zärtlich über ihren Busen, ihren Bauch und ließ seine Hände dann rechts und links neben ihrem Höschen ruhen. Ein letzter Blick in ihre Augen genügte, um zu wissen, dass er die Freigabe hatte, einen weiteren Teil seines besonderen Geschenks auszupacken. Vorsichtig ließ er seine Finger über die Spitze ihres Slips wandern. Verweilte aber nicht lange dort und seine Hände streichelten weiter über ihre Oberschenkel, bis sie ihren neuen Platz auf ihren Pobacken fanden. Dann beugte er sich nach vorn und vergrub sein Gesicht in ihrer Mitte, inhalierte ihren süßlichen Geruch und kurz drehte sich wieder alles in seinem Kopf.

Dann machte er dort weiter, wo der übereifrige Angestellte sie vor wenigen Minuten unterbrochen hatte. Mit den Zähnen schnappte er sich den Bund ihres Höschens und begann erneut, ihr dieses herunter zu ziehen. Seine Hände glitten parallel dazu unter den weichen Stoff an ihrem Hintern und kneteten diesen kurz, bevor sie dafür sorgten, dass das kleine schwarze Stückchen Spitze zu Boden glitt. Ehrfürchtig griff er nach dem dünnen Stoff und sie trat, ohne seine Aufforderung abzuwarten, einen kleinen Schritt zurück, damit er es aufheben konnte.

„Den darfst du behalten.“, sagte sie leise und grinste dabei frech. „Jetzt sollten wir diese Kabine allerdings so langsam verlassen, bevor Herr Oberaufpasser zurückkommt.“

Seine Antwort wartete sie auch diesmal nicht ab, sondern machte sich sofort daran, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Geschäftig fing sie an, ihre Kleidung zusammen zu kramen.

Er ließ ihr Höschen in seiner Tasche verschwinden und richtete seinen Blick wieder auf sie. Diesen Anblick wollte er jede Sekunde auskosten und in seiner Erinnerung speichern.

Als sie sich bückte, um ihre Kleidung vom Boden aufzuheben, um diese in ihre Tasche zu räumen, stieß ihr Hintern an den Reißverschluss seiner engen Jeans. Instinktiv griff er nach ihren Hüften und drückte sie noch fester gegen seine harte Hose.

Unbeirrt räumte sie weiter ein Teil nach dem anderen in ihre große Tasche: Radler, Rock, Bluse, Pullover, Mütze, Schal. „Zum Glück habe ich nicht eins der Teile hier gekauft, sodass im Falle einer Kontrolle schnell ihre Unschuld beweisbar wäre.“, dachte sie noch, als sie endlich ihren Mantel in der Hand hielt und sich zu ihm umdrehte.

„Bleibst du so?“, fragte er herausfordernd.

„Klar, ist doch dein Geburtstag.“, mit diesen Worten zog sie nur ihren Mantel über.

„Darf ich?“, kam es knurrend aus seinem Mund, als sie anfing ihren Reißverschluss einzufädeln.

„Sehr gern.“, sie ließ die Hände erneut sinken und machte Platz für sie. Mit nur einem Griff hatte er beide Teile verbunden und begann den Reißverschluss zu schließen. Diesmal von unten nach oben, über ihre schlanken Beine, ihre unglaublich reizvolle Scham, der er sich beim nächsten Treffen unbedingt intensiver widmen wollte, über ihren flachen Bauch, hinauf zu ihren Brüsten und letztendlich bis zu ihrem Hals.Oben angekommen gab er ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn und raunt ihr zu: „Das ist definitiv das heißeste Geschenk, dass ich je bekommen habe. Mit dir gehe ich gerne wieder shoppen.“

Stolz grinsend nahm sie wieder seine Hand und zog ihn mit den Worten, „Komm, ich habe dir noch einen Kaffee versprochen! Den bekommst du heute extra heiß.“, und einem kecken Zwinkern aus der Umkleidekabine.

Geschrieben von
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