Erotische Geschichten für das ganz große Kopfkino!

Erotische Geschichten

Heiße Blicke. Leidenschaftliche Küsse. Verbotene Fantasien. Unsere erotischen Geschichten lassen Dich in eine andere Welt eintauchen – mal zärtlich, mal wild, mal verrucht. Schalte ab vom Alltag oder hol Dir Inspiration für Dein eigenes Vergnügen. Ob klassische Liebesabenteuer oder unartige BDSM-Geschichten – hier findest Du verschiedene erotische Geschichten von bekannten Autor*innen der stilvollen Erotik-Literatur. Wähle aus, welche Geschichte Du lesen möchtest und genieße erotisches Kopfkino:

Golden Hour

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von

Die Sonne brannte mal wieder richtig, dachte Julia, die sich auf ihrem azurblauen Liegestuhl am einsamen Strand räkelte. Der weiße Sand kitzelte ihre nackten Füße, während…

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Hometown Glory

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von

An Weihnachten nach Hause zu kommen war niemals leicht für Senta. Es war schon immer eine Achterbahn der Gefühle. Natürlich liebte sie ihre Familie trotz regelmäßiger…

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Heißer Ausflug

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Ich sehe dich aus der Haustür kommen und erkenne dich schon von weitem. Dein Outfit gefällt mir. Es ist ein heißer Tag und ich bin froh, dass mein Auto klimatisiert ist. Wir…

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Das längste Vorspiel der Welt

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Kurz vor halb sieben am Abend. Ich dachte an Sex, als ich ihm geschrieben hatte, dass ich wieder zurück in unseren Heimathafen kommen würde. Das hat doch etwas…

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Bondage-Fantasien

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von

Erfolgreich, egoistisch, emanzipiert! Als Sophia wie jeden Morgen um 07:30 Uhr mit ihrem Nonfat-Latte in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand in den Spiegel schaut…

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GOLDEN HOUR

Eine erotische Geschichte von Tina Vulvina

Die Sonne brannte mal wieder richtig, dachte Julia, die sich auf ihrem azurblauen Liegestuhl am einsamen Strand räkelte. Der weiße Sand kitzelte ihre nackten Füße, während zumindest eine laue Brise durch ihre langen, dunklen Haare fuhr. Sie senkte ihre seichte Urlaubslektüre, als sie den geheimnisvollen Fremden aus dem Augenwinkel bemerkte. Gerade erst muss er aus dem Wasser gekommen sein, denn von seinem Bauch perlte Wasser hinunter, um in der knappen Badeshorts einzusickern.

„Der ist neu hier“, murmelte Julia in sich hinein – sie kannte in dem kleinen Urlaubsörtchen, das sie nach zwei Wochen bereits gut kennengelernt hatte, schon so gut wie jedes Gesicht und an dem kleinen Strand war jetzt, zum Ende des Sommers, sowieso kaum noch jemand außer ihr. War er womöglich gerade von der anderen Bucht hinter dem Felsen hergeschwommen? Sonst hätte sie doch bemerkt, wie sich jemand über die Holzplanken zu ihr gesellte. „Klar, der hat ja nicht mal ein Handtuch mit.“

„Hey, willst du dich vielleicht abtrocknen?“, hörte Julia sich da bereits rufen. „Ich weiß ja nicht, ob du’s weißt, aber Wasserperlen sind wie kleine Lupen, die verstärken die UV-Strahlung noch. Ist schlecht für die Haut“, klugscheißerte sie. Sie konnte es nicht leugnen – seine Ausstrahlung zog sie einfach an. Irgendwie musste sie ja ins Gespräch kommen. „Achso?“, tönte es zu ihr herüber und schon machte sich der gebräunte Körper auf den Weg zu ihr. Julia konnte ihren Blick nicht von der nassen, ausgebeulten Hose abwenden, die sich nun auf sie zu bewegte, und als sich ihre Blicke schließlich trafen, lächelte der Fremde.

Sein Name war Nico, wie sich herausstellte, arbeitete er als Kitesurf-Lehrer im Nachbarort – tatsächlich, da lag ja sein Equipment im Sand. Viel mehr konnte Julia der Unterhaltung nicht mehr entnehmen, denn schon waren ihre Gedanken bei seinen starken Händen. Könnten die vielleicht jetzt mal ihre Oberschenkel hinaufkiten … „Ganz schön einsam hier, oder?“ – seine Frage riss sie aus ihrem Tagtraum. Sah Julia da tatsächlich so ein Funkeln in seinen Augen? „Ich weiß, ab 17 Uhr lässt sich hier niemand mehr blicken. Gut, dass du hier vorbeigekommen bist“, sagte sie lächelnd und ließ die angewinkelten Knie sachte auseinanderfallen. Jetzt schien auch Nico den Faden zu verlieren, denn sein Blick wanderte langsam über ihren Bauchnabel hinunter zu ihrem roten Bikinihöschen. „Hättest du was dagegen, wenn ich dir ein bisschen Gesellschaft leiste, oder mehr?“ – „Keineswegs“, antwortete Julia ohne zu zögern und zog erst Nicos Hand und dann seinen Oberkörper zu sich. Ihre Lippen trafen sich erst zaghaft, dann stürmisch und als Nico zu ihr auf den Liegestuhl glitt, spürte sie gleich, dass nun noch weniger Platz in der Badehose war als zuvor.

„Das kommt jetzt vielleicht ein bisschen überraschend, aber … Bock?“, checkte Julia bei ihm ein, während sie zeitgleich ein Kondom aus ihrer Strandtasche fingerte. Nico nickte und schob ihre andere Hand auf die beachtliche Ausbeulung zwischen seinen Beinen – kurz darauf schob er bereits mit zwei Fingern das knappe Bikiniunterteil zur Seite. „Die Golden Hour ist einfach magisch“, schrieb Julia später am Abend in ihr kleines schwarzes Reisetagebuch. Und dazu legte sie die Nummer von Nico – „lass doch morgen essen gehen“, sagte er zum Abschied, bevor sie sich auf den Weg ins Hotel machte.

 

HOMETOWN GLORY

Eine erotische Geschichte von Erika Lust

Graue Häuser, Eltern mit quengelnden Kindern, kitschige aber wirtschaftlich effiziente Weihnachtsdekoration und eine beeindruckende Armee an Mercedes-Benz-Wagen und BMWs auf den Parkplätzen vor den Gebäuden – wie sehr sie den Stuttgarter Flughafen hasste. Einfach alles an ihm war deprimierend.

An Weihnachten nach Hause zu kommen war niemals leicht für Senta. Es war schon immer eine Achterbahn der Gefühle. Natürlich liebte sie ihre Familie trotz regelmäßiger Missverständnisse von Herzen, aber irgendwie fühlte sie sich zu Hause immer wie eine Fremde. Es gab so viel, das ihre Familie nicht über sie und ihr Leben wusste, nachdem sie vor sechs Jahren für die Uni nach Berlin und vor kurzem schließlich nach Barcelona gezogen ist. So viel ist in den letzten Jahren passiert. Sie konnte es selbst kaum glauben. Sie hatte begonnen in einer tollen Firma in Barcelona zu arbeiten, bei der Aperol Spritz am Hafen von Barcelona zu schlürfen, mindestens dreimal die Woche zum Programm gehörte. Sie liebte ihr neues Apartment und ihre Mitbewohner im angesagten Stadtviertel Raval und sie hatte Nuria getroffen. Es war noch nichts ernstes, aber Gott, wie viel Spaß sie mit dieser Frau hatte. Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem Senta sie getroffen hatte, hatte sie keine Ahnung, wie viel Vergnügen man einer anderen Person nur mit dem Finger bereiten kann.

Senta griff nach der Zigarettenpackung in ihrer Manteltasche und als sie sich die erste Mentholzigarette der Weihnachtszeit anzündete, hörte sie ein Auto hinter sich hupen. „Na dann mal los“, dachte sie während sie sich umdrehte und versuchte ein breites Lächeln aufzusetzen. Neben seinem neuen Geschäftsauto von Mercedes stand ihr Vater, der wild mit den Armen fuchtelte. Jetzt wandelte sich Senta aufgesetztes Lächeln doch in eine echtes. Frank war schon immer sehr vorhersehbar – aber auf süße Art und Weise. Auf dem gesamten Nachhauseweg hörten die beide Janis Joplin im Auto. Für eine Sekunde dachte Senta darüber nach, ihrem Vater von Nuria zu erzählen, aber entschied dann, dass es noch nicht der richtige Zeitpunkt war. Als sie die Einfahrt der Mozart Straße 9 hochfuhren – die Adresse von Sentas Elternhaus – drückte ihr Vater kurz ihre Hand. „Es ist wirklich schön dich zu sehen Kleines“, sagte er und Senta wusste, dass er es wirklich meinte. „Dich auch Paps und danke für’s Abholen!“

Während des Weihnachtsessens verlief alles reibungslos. Ihre Mutter kommentierte ihr Gewicht und ihre Haare – Senta hatte es aufgegeben ihrer Mutter das Konzept von Body-Shaming zu erklären und dass „du bist so dünn“ kein Kompliment ist. Sie wusste, dass sie es gut meinte. Ihr Vater beglückwünschte ihre Schwester zur diesjährigen Beförderung ihres Ehemannes und ihr Neffe Jacob beschwerte sich, dass er mit dem Öffnen seiner Weihnachtsgeschenke bis nach dem Abendessen warten müsse. Während sie in ihrem Essen stocherte, driftete Senta gedanklich ab. Zurück zwischen Nurias Beine.

Sie dachte an Nurias tiefen Ausschnitt und den Duft ihrer langen, dunklen Haare. Sie schwelgte in Erinnerung an Nurias Lippen und den Blick in ihren bernsteinfarbenen Augen, als sie beide zum Rauschen der Wellen an den Felsen der Costa-Brava zum Höhepunkt kamen. Nuria war so anders als alle Personen, die sie bisher getroffen hatte. Sie war so stark, selbstbewusst und liebevoll und Senta fühlte sich durch sie unbesiegbar. Kurz vor ihrer Abreise nach Deutschland hatte Nuria sie zu einem romantischen Ausflug mitgenommen. Die vier perfektesten und erinnerungswürdigsten Tage in Sentas Leben. Nur die beiden ganz allein in der bezaubernden, kleinen Hütte in einer kleinen Küstenstadt, die Nuria online gefunden hatte. Sie verbrachten die gesamte Zeit im Bett; lachten, redeten und hatten den atemberaubendsten Sex, den Senta jemals hatte. Sie konnten einfach nicht genug voneinander bekommen. Vor allem an dem Abend, an dem Nuria ihr ein Vorweihnachtsgeschenk gab. „Um dir die Weihnachtszeit ein bisschen zu versüßen“, sagte sie mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Senta hatte keine Ahnung, worüber Nuria sprach. Als sie das Geschenk öffnete, fiel ihr eine kleine Box mit einem blauen Fingervibrator in die Hand. Sie beide begannen zu lachen und Senta küsste Nuria. Übermannt durch ihre Gefühle für Nuria, presste Senta sie plötzlich in das weiche Kissen, während sie sie noch immer leidenschaftlich küsste und festhielt. Sie begannen sich gegenseitig auszuziehen und Nuria flüsterte in Sentas Ohr: „Oder wir könnten ihn sofort ausprobieren… nur um sicher zu gehen, dass er auch wirklich funktioniert.“ Senta war schon so erregt, dass sie nicht einmal mehr antworten konnte. Während sie Nuria weiterküsste, nahm sie das kleine Päckchen und legte es in Nurias weiche Hände. Sie packte den kleinen Vibrator schnell aus und küsste dabei zärtlich Sentas weiche Lippen, ihren Hals und ihre Brüste. Ihre Finger wanderten an Sentas Körper herunter entlang an ihren Armen, ihrem Bauchnabel und schließlich ihren Beine.

Sie spreizte Sentas Beine sanft, um die Innenseiten ihrer Schenkel mit dem Vibrator zu massieren.

Senta fühlte die Vibrationen durch ihre Beine strömen und die Wärme von Nurias zarten Fingern und sie spürte, wie sie langsam feucht wurde. Sie begann zu stöhnen genau in dem Moment, als Nurias Finger ihre Muschi suchten. Als sie tief in sie eindrangen, begannen die Vibrationen sich in Sentas Körper auszubreiten wie ein Tsunami. Automatisch fingen Sentas Hüften an, sich im Rhythmus von Nurias Fingern zu bewegen und mit ihren Bewegungen brachte Nuria sie mehrmals an den Rand eines Orgasmus, wobei sie sie absichtlich die Intensität und das Pulsieren zwischen ihren Beinen kurz vor dem Höhepunkt spüren ließ. Senta hielt es nicht mehr länger aus, ihr Kopf fühlte sich komplett leer an, als die Wellen des Orgasmus begleitet von den intensiven Vibrationen des Toys jeden einzelnen Nerv und Zelle ihres Körpers erreichten. Nuria hielt inne und ihre Lippen waren wieder auf Sentas. Zwischen ihren Küssen bewegte Senta ihren Körper vorsichtig obenauf. Langsam gleitete sie an Nurias Körper hinunter und nahm ihre harten Nippel in den Mund, während sie mit den Fingerspitzen zärtlich ihre Brüste massierte. „Ich will dich lecken, bis meine Zunge taub ist“, flüsterte Senta in Nurias Ohr. Mit einem Geräusch zwischen einen Schnappen nach Luft und einem lustvollen Stöhnen drückte Nuria Senta sanft aber bestimmt nach unten. Als Senta ihren Kopf zwischen Nurias Schenkel legte, drücke Nuria ihren Körper noch näher an sie. Sie hielt ihre Augen geschlossen und gab stetige Stöhngeräusche von sich, während sie ihren Körper an Senta rieb. Sie war sehr dicht am Orgasmus, Senta konnte es an der Art sehen, in der ihre gebräunten Beine sich weiter versteiften und ihre kleinen Füße und Zehen wie bei einer russischen Ballerina gepreizt waren. Nuria bebte als sie schließlich zum Orgasmus kam und ihr Körper entspannte sich vollends, als sie zurück ins Bett sank.

„Senta… SENTA!“, eine Stimme drang gewaltsam in Sentas Unterbewusstsein ein.
„Was?“, antwortete Senta, die unsanft aus ihrer Erinnerung geholt wurde. „Ich habe dich gefragt, ob du dich auf dein Klassentreffen später abends freust, Schätzchen?“, wiederholte ihre Mutter, die durch Sentas Abwesenheit ein wenig beleidigt klang. Das Klassentreffen… Senta hatte es schon fast vergessen. „Ähm, ja sicher… das wird spaßig“, antwortete sie und leerte zügig ihr Glas Chardonnay dabei.

Das Klassentreffen fand im Café Bleu statt, der einzigen richtigen Bar in der Stadt, direkt neben dem Marktplatz im Stadtzentrum. Die Besitzerin Berta, eine grummelige ältere Frau, die den Laden seit 15 Jahren betrieb, hatte ihn nach dem 1984 erschienenen Album von The Style Council benannt. Senta hatte diesen Namen schon immer gemocht. Als sie die Tür aufdrückte, übermannte sie der Geruch von kaltem Zigarettenrauch und billigen Weihnachtskerzen beinahe. Nachdem sie Berta und einigen alten Klassenkameraden „Hallo“ gesagt hatte, wurde sie sofort am gleichen Tisch wie ihr früherer Schulschwarm Ali aufgehalten. Zehn Jahre zuvor hatte sie so hart daran gearbeitet, mit ihm zusammen zu kommen. Sie sagte die richtigen Dinge, trug süße Outfits, hing mit den richtigen Leuten ab. Sie benahm sich nie daneben und hielt sich immer an den ungeschriebenen Verhaltenskodex für Teenager. Senta hasste ihr altes Ich aus der Schulzeit. Allein die Erinnerung daran ließ sie sofort in das nächste Flugzeug nach Barcelona steigen wollen. Ali war der Kapitän der Fußballmannschaft gewesen und alle Mädchen wollten mit ihm zusammen sein. Er war jetzt mit Veronica verheiratet. Sie saß ebenfalls am Tisch mit ihm und sie redeten über das neue Apartment, das sie gerade in einem noblen Bezirk der Stadt zusammen gemietet hatten. Sie wirkten nicht allzu glücklich über Sentas Präsenz am Tisch. Senta erwischte Ali mehrmals dabei, wie er ihre Brüste und Beine musterte. Zehn Jahre zuvor hätte sie sich geschmeichelt und anerkannt gefühlt. Jetzt störte es sie. Sie war genervt und hatte Angst, die schöne Erinnerung mit Nuria zu vergessen, während dieser Creep sie auscheckte. Es war alles so deprimierend. Sie sah wie Veronica sich näher an ihre beste Freundin Amelie lehnte, die zu ihrer Linken saß, genau wie sie es damals im Klassenraum der 8. Klasse taten. Sie hörte Veronica flüstern: „Sie zieht sich noch immer so nuttig an.“ – und Amelie kicherte. Slut-Shaming und Rudelverhalten – willkommen am Schillergymnasium. Für eine Sekunde überlegte Senta es auf sich beruhen zu lassen, aber sie entschied anders. „Tja und ihr zwei seid über die 10 Jahre hinweg nicht netter geworden stimmts?“ Während sie ihre Reaktion abwartete, verdrehte Senta ihre Augen, leerte zügig ihren Drink und stand auf, um zu gehen.

Plötzlich betrat eine junge Frau die Bar. War das wirklich Leonie? Unmöglich. Leonies und ihre Wege haben sich in den letzten 10 Jahren immer wieder gekreuzt. Zuerst im Schwimmteam der Schule, später bei den Hausparties von Hugo, dessen Eltern immer unterwegs waren und einmal vielleicht zwei Jahre zuvor im Sisyphos in Berlin, als Senta dort noch gelebt hate. Sie hatten niemals die Chance gehabt, ihre Beziehung zu vertiefen, aber es bestand immer eine starke Zuneigung zwischen ihnen. Leonie sah fit und selbstbewusst aus und trug ihre schwarze Lederjacke mit Swag. Senta hatte sie zu lange angestarrt und Leonie bemerkte es. Da war dieses kokette Funkeln in ihren Augen, als sie langsam an Senta vorbeilief und mit ihren Fingern sanft ihre Hüften streifte. In diesem Moment klickte etwas in Sentas Kopf und ohne darüber nachzudenken, folgte sie Leonie auf die WCs. Sobald sie durch die Tür war, drehte Leonie sich um. „Gott, dieses Klassentreffen ist noch schlimmer als ich erwartet hatte“, sagte Leonie während sie ihre langen, blonden Haare vor dem Spiegel zu einem Pferdeschwanz band. Anstatt zu antworten, schloss Senta die Tür zum Bad hinter ihnen. Leonie drehte sich um und ihre Mine hellte auf, als sie den Blick in Sentas Gesicht sah. Sie biss sich sanft auf ihre Lippen und stützte sich mit ihren Händen am Waschbecken hinter sich ab, während sie sich leicht zurücklehnte. Senta näherte sich ihr, bis ihre Gesichter sich fast berührten. Sie legte die Hände um Leonies Hüften und begann ihren Hals zu küssen, an dem gerade noch ihre Haare waren. „Was, wenn jemand reinkommt? Unsere Lieblingsperson Veronica zum Beispiel?“, fragte Senta während ihre Hände durch Leonies Haare strichen und an ihren athletischen Schultern über ihre filigranen Arme hinunter glitten. Es fühlte sich wie die natürlichste Sache der Welt an, sie so zu berühren. „Denkst du gerade ernsthaft über Veronica nach? Ich bin zutiefst beleidigt“, antwortete Leonie scherzhaft während sie Sentas Shirt aufknöpfte. „Ich versuche mich zu beeilen“, sagte Leonie und zwinkerte ihr zu. In einem Rausch an Adrenalin, das durch ihr Blut floss, vergaß Senta den massiven Mangel an Privatsphäre in der Damentoilette des Café Bleu.

Mit einer geschickten und schnellen Bewegung hob Leonie Senta auf den Rand des Waschbeckens und zog ihr den Slip herunter.

Senta fühlte wie ihre Muschi durch Leonies Zunge, die sie kostete, feucht und warm wurde. Sie spreizte ihre Schenkel weit als Leonie nach mit ihrer Hand nach oben wanderte, um ihre Nippel zu streicheln. Währenddessen leckte sie mit ihrer Zunge um Sentas leicht getrimmten Schambereich und ihre Klitoris. Senta gab sich größte Mühe ihre Atmung, die mehr und mehr zu einem Stöhnen wurde, unter Kontrolle zu halten, während Leonie sie mit ihrer Zunge fickte. „Wir hätten das schon vor Ewigkeiten machen sollen“, flüsterte Leonie, die nun ihre Zunge hart gegen Sentas Klitoris presste und ihre Vulvalippen mit zwei Fingern massierte. Als Leonie ihre Finger in sie hineinsteckte, stand sie auf und sah Senta direkt in die Augen. Ihre Atmung wurde lauter und unbeständiger. Senta fühlte wieder diese unbeschreibliche Intensität in sich aufsteigen und brachte ihre Hand schnell nach unten, um ihre Klitoris zu massieren, da Leonie noch in ihr war. Genau wie ein überlaufender Kochtopf, übermannte der Orgasmus Senta und sie kam. Eine Hand ins Waschbecken gedrückt und die andere zu ihrer Rechten am Seifenspender klammernd, erlebte sie einen kurzen, aber intensiven Orgasmus. Sie stoppten beide, um durchzuatmen. Senta sah im Spiegel die Befriedigung in Leonies Gesicht geschrieben. Als sie aus der Toilette kamen, hatten Ali und Veronica direkt vor der Tür einen Streit – aber nichts davon war von Bedeutung. Sie war über die Kleinstadtvorurteile und Gehässigkeiten hinweg. Immerhin wurde sie gerade vom coolsten Mädchen der Schule auf der Toilette gefickt.

Auf dem gesamten Nachhauseweg hörte Senta die Songs von Princess Nokia auf ihrem schon fast antiken iPod, in Erinnerung schwelgend an die besten 30 Minuten, die sie jemals auf einer öffentlichen Toilette verbracht hat. Sie öffnete leise die Tür, um niemanden aufzuwecken, nachdem sie zu Hause angekommen war. Sie zog ihre Schuhe aus und schlich die Treppen hinauf zu ihrem Raum. Nach 26 Jahren Übung hatte sie dieses Manöver perfektioniert. Gerade als sie sich hinlegte, öffnete sich ihre Zimmertür einen Spalt breit und die roten Locken ihrer Mutter tauchten auf. „Ich wollte mich nur versichern, dass du gut nach Hause gekommen bist. Hattest du Spaß?“, flüsterte ihre Mutter in den Raum hinein. „Ja Mama, hatte ich tatsächlich“, Senta antwortete absichtlich so, dass sie großen Spielraum für Interpretationen ließ. „Siehst du, ich habe doch gesagt es wäre gut, wenn du alle deine Freunde wiedersiehst. So wie Ali und Amelie.“ „Haha, sicher Mama“, lachte Senta. „Hey Mom?“, sagte Senta, als ihre Mutter schon dabei war, die Zimmertür zu schließen. „Ich date auch Frauen.“ Ihre Mutter schaute sie eine Sekunde lang mit einem Blick an, den Senta nicht verstand, wobei sie die Türklinke noch festhielt. „Tust du das?“, antwortete sie schließlich und klang dabei nicht sonderlich überrascht. „Tja ich war eh nie ein besonders großer Fan deines Männergeschmacks. So jetzt hab ichs gesagt.“ Senta konnte nicht anders, als zu lachen, während ihre Mutter das Licht im Zimmer ausmachte. „Gute Nacht, Liebes“, sagte sie, als sie leise die Tür hinter sich zu machte. Senta schaute aus dem Fenster ihre Kinderzimmers, wie sie es unzählige Male zuvor getan hatte und war sich bewusst, dass sie dieses Weihnachten zum ersten Mal seit langer Zeit in guter Erinnerung behalten würde.

Sie hörte ihr Handy auf dem Nachtisch neben ihrem Bett vibrieren. Es war eine Nachricht von Leonie: „Also dieses Klassentreffen hat doch mehr Spaß gemacht, als ich dachte. Komm heil zurück nach Barcelona! Ich habe meinen Sommerurlaub bisher noch nicht geplant und ich habe gehört, die Costa Brava ist ziemlich schön? Hoffe ich sehe dich bald. Küsse, Leo.“

Senta lächelte und ohne zu zögern, beschloss sie, ihrem neu erwachten und schon geliebten Sexdrive nachzugehen, indem sie nach der jeans griff, die neben ihrem Bett lag. Der kleine Fingervibrator war noch immer in der Tasche. Heute Nacht bestand kein Bedarf sich auf ihrem Xconfessions.com Account einzuloggen – es wartete genug Filmmaterial für einen gesamten Masturbationsmarathon in ihrem Kopf.

 

Mit freundlicher Genehmigung von erikalust.com

 


HEIẞER AUSFLUG

Eine Geschichte von femtasy

Ich sehe dich aus der Haustür kommen und erkenne dich schon von weitem. Dein Outfit gefällt mir. Es ist ein heißer Tag und ich bin froh, dass mein Auto klimatisiert ist. Wir sind verabredet. Ich habe schon so lange darauf gewartet, dich wiederzusehen. Leider ist deine Zeit knapp. Wir werden nur eine kleine Rundfahrt machen, obwohl ich dich gerne noch länger bei mir hätte. Du hast mir erzählt, dass das, was wir gleich tun werden, eine deiner Fantasien ist – Und heute machen wir sie zusammen wahr.

Jetzt stehst du vor meinem Auto, du hast es natürlich erkannt. Du warst schon oft mit mir unterwegs, aber heute wird es anders als sonst. Ich steige aus und öffne die Tür auf der anderen Seite für dich, sehe dir tief in die Augen. Bist du aufgeregt? Dein Blick hält mich gefangen. Ich kann mich an dir nie satt sehen. Habe ich dir heute schon gesagt, wie schön du bist? Ich küsse dich, nur eine ganz kurze Berührung. Haut auf Haut für ein paar Sekunden. Du hältst mich fest, und jetzt wird es doch ein langer Kuss. Meine Zunge spielt mit deiner, ich ziehe sie immer wieder zurück, um dich dann nur noch leidenschaftlicher zu küssen. Du versinkst in meiner Umarmung, entspannst dich. Dein ganzer Körper lehnt sich mir entgegen. Ich löse mich sanft von dir, setze mich hinter das Lenkrad, starte den Motor und fahre los.

Wir sind beide angespannt vor Erregung. Es ist klar, dass wir nur an eines denken können. Jetzt verlassen wir die Stadt und die ersten Felder ziehen an uns vorbei. Ich weiß, dass du keinen Slip trägst… Auch das gehört zu deiner Fantasie. Ich lege meine Hand auf dein nacktes Bein, während ich fahre. Zum Glück schaltet mein Auto automatisch und erlaubt mir die Berührung. Du streckst dich mir entgegen, seufzt leise und lustvoll, erschauerst. Gänsehaut. Ich streiche sanft über deine Haut. Wie gerne würde ich sie jetzt auch sehen. Sie küssen, darüber lecken. Aber ich muss mich auf die Straße konzentrieren, nach vorne schauen. Kein Blick zu dir. Nur meine Finger, die jetzt höher wandern und dich erkunden. Deine Kleidung wegziehen, zur Seite schieben… Jetzt erreichen meine Fingerspitzen ihr Ziel.

Du spreizt deine Beine etwas weiter. Ich merke, dass du schon ganz nass bist.

Sicher wird deine Feuchtigkeit Spuren auf dem Sitz hinterlassen. Das macht mich unendlich geil. Das ganze Auto riecht nach dir. Du musst kaum etwas tun, um mich so scharf zu machen. Es ist nur ein Stück Stoff – Aber, dass du keinen Slip anhast, lässt mich steinhart werden. Du seufzt und rutscht auf dem Sitz rüber zu mir, sodass ich dich leichter berühren kann. Ich lasse mich nicht zwei Mal bitten, dringe mit dem Finger in dich ein, ganz langsam… Dann mit einem zweiten. Es fällt mir so schwer, auf die Straße zu sehen, aber es macht das Gefühl noch intensiver. Was für ein Körperkontakt. Du fühlst dich so gut an. Ich streichele dich von innen. Keine schnellen Bewegungen, nur ganz sanft und behutsam. Es gefällt dir und macht dich gleichzeitig verrückt.

Auf der Straße kommt uns ein Auto entgegen. Ob sie sehen können, was wir Versautes tun? Das hast du dich wohl auch gerade gefragt, und es scheint dich noch mehr anzumachen. Dein Atem wird schneller, hastiger. Ein weiteres Auto kommt uns entgegen. Und noch eins. Wir sind mitten auf der Straße, während meine Finger in dir sind. Ich höre dich in meinem Auto stöhnen. Wie unendlich versaut. Ich ziehe meine Finger aus dir, um sie beim Fahren genüsslich abzulecken. Ich biege auf eine kleine Landstraße ab, die zwischen hohen Maisfeldern hindurchführt. Da kommt ein Parkplatz, endlich. Ich halte an.

Jetzt habe ich beide Hände frei, eine landet sofort zwischen deinen Beinen. Auf der Straße hier ist kaum jemand unterwegs. Jetzt schaue ich dich kurz an. Oh, wie du mich anmachst… Ich fahre unter deine Kleidung und berühre deine Brust. Ich kann nicht mehr. Ich will dich. Ich brauche dich. Ich lasse meine Finger immer schneller in dich gleiten, weit in dich und wieder heraus. Meine Handfläche trifft dabei immer wieder auf deinen Kitzler.

Oh Gott, ich halte es kaum noch aus. Ich will dich spüren. In dich stoßen…

Meine Hose spannt, ich kann kaum noch sitzen. Du hast schon verstanden und kletterst auf die Rückbank. Ich folge dir. Jetzt küssen wir uns, hart und leidenschaftlich. Ich bin über dir, presse meinen Körper an deinen und lasse dich meinen harten Schwanz spüren. Ich küsse deinen Hals, wandere langsam an deinem Körper entlang nach unten. Ich verweile kurz bei deinen Brüsten, nehme einen Nippel in den Mund und sauge daran – Aber nicht lange. Ich will dich schmecken.

Jetzt ist meine Zunge zwischen deinen Beinen, umkreist deinen Eingang und dringt in dich ein. Wieder hinaus und über deine Haut… Ich sauge an deiner empfindlichsten Stelle. Du schmeckst so gut. Ich fange jeden Tropfen Feuchtigkeit auf, knete dabei mit den Händen deine Brüste. Jetzt ziehe ich dich auf meinen Schoß. Du machst meine Hose auf, ziehst die Boxershorts nach unten. Ich umfasse dein Becken und lasse es hinunter auf meinen Penis sinken. Er dringt mühelos in dich ein. Ich kann mich kaum noch halten, ich bin schon zu lange scharf auf dich.

Du beginnst, mich zu reiten, auf und ab. Ich schaffe es nicht mehr lange. Dein Stöhnen, wie feucht du bist, dein perfekter Körper, der sich auf mir bewegt… Dein Hals ist leicht gerötet. Du siehst mich an. Ich sehe, wie erregt du bist, wie kurz du davor bist, zu kommen. Noch ein Stoß, du zitterst, erst leicht, dann immer stärker. Dein Mund öffnet sich zu einem lauten Stöhnen. Du ziehst dich um mich zusammen und ich kann nicht anders. Ich ziehe dich noch näher zu mir, küsse dich und komme in dir, zuckend. Kralle meine Hände dabei in deine Haut. Du fühlst dich so unendlich gut an. Wir bleiben noch ein wenig eng umschlungen auf der Rückbank liegen. Was für eine Autofahrt…


DAS LÄNGSTE VORSPIEL DER WELT

Eine Geschichte von Nova Niedermeyer
(Autorin beim Erotikblog Mimi&Käthe)

Kurz vor halb sieben am Abend. Ich dachte an Sex, als ich ihm geschrieben hatte, dass ich wieder zurück in unseren Heimathafen kommen würde. Das hat doch etwas zu sagen, flüsterte eine Stimme in mir. Ich kam zurück nach Hamburg – wegen eines Jobs bei einem Frauenmagazin.

Toni hatte mir angeboten, vorerst bei ihm zu bleiben, und ich nahm dieses Angebot dankend an. So lange, bis du etwas gefunden hast, trällerte er ins Telefon und ich spürte bereits das vertraute Kribbeln zwischen meinen Beinen. Sehnsucht und das Gefühl, das unsere Freundschaft belebt hatte, als wir noch zusammen studiert hatten. „Ich bin um 19 Uhr bei dir“, schrieb ich, als der Zug in den Bahnhof einfuhr.

Es war Freitagabend. Schon damals hatten wir uns oft freitagabends getroffen, um zusammen zu lernen oder unseren Beste-Freunde-Kram zu machen: gegenseitiges Anschmachten und liebevoll-heiße Flirts, die wir gerade noch so unter Freundschaft verbuchen konnten. Viertel vor sieben. Sexspielzeug in meiner Handtasche, roter Lippenstift auf meinen Lippen. Ich stand vor seiner Tür und klingelte. „Tina“, sagte er mit rauer Stimme, als er die Tür öffnete. Toni nahm mich in den Arm und hielt mich so lange, dass ich glaubte, er würde mich nicht mehr loslassen. Während wir umschlungen in seinem Flur standen, zog er mich zu sich in seine Wohnung.

Toni ließ mir Zeit anzukommen, fragte mich nicht, obwohl er wusste, dass ich mich von Eric getrennt hatte. Seine Zurückhaltung gefiel mir.

Halb acht – Er führte mich ins Esszimmer und begrüßte mich mit einem Dinner. Da saßen wir nun. Er erfolgreicher Manager einer Plattenfirma, und ich als aufsteigende Sex-Journalistin eines großen Frauenmagazins. Es war beinahe wie früher, nur dass die Spannung heute intensiver zu spüren war. Ich presste meine Beine zusammen, als ich mich an den Tisch setzte. Schließlich begann ich zu reden, um meine Aufregung zu überspielen. Ich sprach über den neuen Job und das nostalgische Gefühl, wieder im Norden zu sein. Ich redete über den ersten Tag in der Redaktion vor einer Woche und darüber, wie sehr ich das Studium mit ihm vermisste. Wie sehr ich ihn vermisste … „Was erwarten die von dir so?“, fragte er und holte Schnaps, um anzustoßen.

„Die Ausrichtung ist sehr interessant“, sagte ich, leicht angetrunken. Tonis Blick traf auf meinen und ich stellte mir vor, wie es wäre, ihn zu küssen. Es wäre mehr als ein Kuss, mehr als eine einzige Berührung. Das Verlangen war groß und über die Jahre gewachsen. Jetzt waren wir hier, ich könnte ihn küssen und ich würde mich von ihm verführen lassen. Könnte, würde, wäre … Wenn es um Toni ging, war der Konjunktiv mein Freund. Sex war ausgeschlossen, denn unsere Freundschaft war uns zu wichtig, als dass wir sie mit Sex riskieren würden. Zuvor hatten unsere Beziehungen uns davon abgehalten, übereinander herzufallen. Nun war es etwas anderes. „Sie wollen, dass ich über Sextoys schreibe.“ Mein beschwipster Zustand brachte mich dazu, ihm alles zu erzählen. Jedes Sexgeheimnis, das in meinen wilden Fantasien schlummerte. Und: den großen Toytest, den ich für das Magazin schreiben sollte.

„Sextoys?“ Er grinste. „Du sollst Sextoys ausprobieren?“

Er tat, als wüsste er nichts von meiner Spielzeugsammlung. „Ja“, flüsterte ich und errötete. Stille. Er sah mich mit diesem feurigen Blick an, der mich schon damals wahnsinnig gemacht hatte. In seinen Augen erkannte ich Leidenschaft. Ein Blick, wie der eines Mannes, der seine Herzdame im nächsten Moment ungehemmt aufs Bett wirft, um Unvernünftiges mit ihr anzustellen. Manchmal stellte ich mir vor, wie er aussehen würde, wenn wir Sex hätten und er zum Höhepunkt käme. Ich dachte oft an ihn, wenn ich masturbierte.

Ich kam wieder ins Jetzt zurück. Toni trank einen Schluck Bier. „Willst du, dass ich dir dabei behilflich bin?“, flüsterte er so leise, dass ich es kaum verstand. Ich zuckte vor Verlangen zusammen und spürte, wie es feucht zwischen meinen Beinen wurde. Toni hatte schon damals Unglaubliches mit mir und meinem Körper angestellt – dafür musste er mich nicht einmal anrühren.

„Was? Du willst …?“ Wie ernst meinte er es? „Hast du die Sextoys mitgebracht?“ „Klar.“ „Gut.“ Er sprach langsam und geduldig, als hätten wir alle Zeit der Welt. „Wollen wir uns damit nicht vergnügen?“ Toni schien es ernst zu meinen. Ich begann zu erzittern, als ich daran dachte, wie es wohl wäre, würde nicht ich, sondern er den Vibrator an mir ausprobieren. „Zu zweit ist es vielleicht intensiver. Dann freut sich der Hersteller wegen des guten Testberichts.“, scherzte er.

„Meinst du das ernst?“ Ich schlug meine Beine übereinander. Das Gefühl zwischen meinen Schenkeln ließ mich verrückt werden und Toni merkte das, als ich mir auf die Unterlippe biss. „Klar“, meinte er locker. „Was meinst du?“ Er richtete sich auf und sah mir direkt in die Augen. Ich entzog mich seinem Blick und nahm noch einen Schluck Bier. Themenwechsel, forderte die aufgeregte Tina in mir.  „Was ist eigentlich mit Nelly?“ Nelly, seine Ex. Ich ahnte, sie hatten sich getrennt, aber wir hatten nie darüber geredet. „Nelly.“ Er seufzte kopfschüttelnd. „Kurz: Sie ist wegen einem Job fort und wir haben uns aus den Augen verloren.“

„Oh.“ Ich versuchte mitzufühlen, doch es gelang mir nicht. „Im Prinzip die gleiche Nummer, die du auch jetzt mit Eric abziehst“, sagte er und ließ es wie einen Scherz klingen. Er leerte sein Glas und rückte näher. Aufregung bahnte sich an und wurde von Lust ersetzt, als sich seine Hand auf meinen Schenkel legte. Er betastete die warme Stelle zwischen meinen Beinen und ich wusste, er würde alsbald die Nässe durch meine Nylonstrumpfhose fühlen.

„Eric und ich hatten uns vor meinem Jobangebot in Hamburg getrennt“, sagte ich mit unsicherem Ton. „Die Trennung hat schon vor Jahren angefangen. Eigentlich doch schon, als du und ich uns kennengelernt haben“, fügte ich versehentlich hinzu. „Was?“ Er lächelte und blinzelte, als wäre es etwas Überraschendes. Der Alkohol in mir sprach das aus, was wir ohnehin wussten.

Kurz nach neun – Wir hatten uns betrunken und über alte Zeiten gesprochen. Dann landeten wir auf seiner Couch und schauten uns stundenlang in die Augen. Mehr nicht. Wir fielen nicht übereinander her, bewahrten altvertraute Distanz und spürten dieses verführerische Knistern. „Du spielst mit dem Feuer“, wisperte er und ich wusste, er hatte recht. Es wäre ein Fehler, ihm weiterhin in die Augen zu sehen, und doch war es zu unwiderstehlich, als dass ich aufhören könnte. Seine Hand verirrte sich unter mein Kleid und er fühlte, wie feucht ich zwischen meinen Beinen war. In seinen Augen funkelte die Leidenschaft, und als könnte ich Gedanken lesen, wusste ich, dass dies der richtige Moment für einen Kuss war. Doch wir küssten uns nicht.

Ich unterbrach unser zärtliches Blicke-Austauschen und beschloss, schlafen zu gehen. Es war zu risikoreich, weiter mit ihm zu flirten. „Ich denke, ich gehe jetzt lieber ins Bett. Ist das für dich okay?“, fragte ich und er sah mir tief in die Augen. Seine Hand legte sich auf meinen Schenkel und ich erzitterte unter seiner Berührung. Es passierte nichts zwischen uns, denn ich stand auf und ging ohne Toni ins Gästezimmer, wo ich letztlich in wilde Träume versank.

Kurz nach zwei Uhr – Stöhnend erschrak ich aus meinen Träumen und glaubte beinahe, einen Orgasmus zu bekommen. Ich lag allein im Bett und fühlte, wie nass mein Slip war. Ich hatte einen Sextraum. Allmählich beruhigte sich mein Atem und ich spielte mit dem Gedanken, Toni in seinem Schlafzimmer zu besuchen. Es wäre zu schön, nun einige Regeln zu brechen und unvernünftig Verbotenes mit ihm in seinem Bett anzustellen. Ich kramte noch schnell den Vibrator aus meiner Tasche, stand auf und zog meinen Slip aus. Leise tappte ich in Tonis Schlafzimmer. Aufgeregt begab ich mich in sein Bett und setzte mich auf seinen Körper. Davon wurde er wach. Wegen des Mondlichts, das durch das Fenster spähte, erkannte ich das Lächeln auf seinem Gesicht. „Ich dachte, du kannst auch nicht schlafen“, flüsterte ich und fuhr ihm zärtlich durchs Haar, als stünden wir im Schutz der Dunkelheit und alles wäre erlaubt.

„Gehört das immer noch zum Vorspiel?“, fragte er und berührte meine Schultern hinab zu meiner Taille.

Unter mir spürte ich seine Erektion, die sich gegen meine Schamlippen drückte. Instinktiv rieb ich meinen Spalt an seinem Schritt. Toni streifte sein Shirt ab. Mondlicht schimmerte auf seinem nackten Oberkörper und ich biss mir unbewusst auf die Unterlippe. Ich stöhnte, als er mich an sich heranzog, doch ich löste mich von ihm. Das war nicht vernünftig, wusste ich, wie ich auch wusste, dass wir lange genug vernünftig gewesen waren. Es war genug, nichts sollte uns mehr davon abhalten, übereinander herzufallen.

Mein Herz schlug schnell, als ich ihm den Vibrator gab. Toni zwinkerte mir zu. „Entspann dich“, wisperte er und ließ seine Hand über meine Brüste wandern. Unter meinen Po legte er ein Kissen und seine Finger berührten meine Scham. Er stöhnte kurz und begann, die zarte Haut meines Spalts mit dem Vibrator zu streicheln. Sein Blick lag auf mir – er drückte den On-Schalter und massierte nebenher die Innenseiten meiner Schenkel. Augenblicklich errötete ich vor Geilheit und spürte, wie nass mich seine Berührung machte. Dann führte er den Vibrator an meine Klitoris. Es machte mich verrückt und war so viel intensiver, als ich es mir vorgestellt hatte.

Er betrachtete mich und meine Reaktionen in dem Wissen, dass eine einzige, weitere Berührung von ihm reichen würde, um mich zum Orgasmus kommen zu lassen. Doch er ließ sich Zeit, wollte mehr von mir sehen und hören. Ich griff in Tonis Boxershorts und umfasste seinen Schwanz. Er schloss die Augen und öffnete sie wieder, als würde er verpassen, etwas von mir zu sehen. Ich wand mich unter der Vibration, die der Vibrator auf meiner Klitoris tat, und wollte mehr in mir spüren. Tonis Penis war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, und ich wollte ihn tief in mir fühlen. Spüren, wie sein Saft sich in mir ergoss. Bald würde es so weit sein und unser erstes Vorspiel würde zu etwas Größerem werden: harter, leidenschaftlicher Sex. Ein Vorspiel könnte mehr als das Rumknutschen vorm Sex sein – über Blicke, Berührungen und gekonntes Flirten, das über Jahre andauern könnte. Und jetzt war es Zeit für unseren Hauptakt.



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Von Poesie bis BDSM, von großer Liebe bis zu heißen One-Night-Stands – hier treffen Johann Wolfgang von Goethe und Rainer Maria Rilke auf aktuelle Stars der erotischen Literatur wie Erika Lust, Lucy Palmer oder Paula Lambert. Einen kleinen Vorgeschmack gefällig…?

„Sie spürte wieder dieses unersättliche Verlangen, das tief in ihrem Inneren entstand und sich dann wie Elektrizität im ganzen Körper ausbreitete, hinunter bis in die Zehenspitzen und hinauf bis in die Haarwurzeln strömte. „Ja, bitte“, flüsterte sie und ohne Zögern drückte ihr die Frau die Lippen auf den Mund. Wie weich sie waren, wie feucht und warm. In Elises Mund schienen eine Million Nervenenden zusammenzulaufen. Die Fremde biss leicht in ihre Unterlippe und saugte daran, küsste sie leidenschaftlich und strich mit der Zunge sanft ihre Lippen entlang.“  Miss Chaudri – Erika Lust


BONDAGE-FANTASIEN

Eine Geschichte von Henriette Nilsson

Bondage-Fantasien – Teil 4

Als Sophia sich wieder traut in die Ferne zu schauen, hört sie nur noch leise die Stimmen des Vorstands. Stattdessen steht ER vor ihr! Keine Armlänge entfernt! „Ich hoffe, der Kaffee heute Morgen hat trotz der Eile noch geschmeckt?“ Halleluja – was für eine raue, männliche Stimme. Nur langsam kann Sophia wieder einigermaßen klar denken. „Hm, ja. Danke. Der war gut. Und vielen Dank auch noch fürs Bezahlen. Normalerweise passiert mir sowas nicht.“ Kaum ausgesprochen, muss sie schmunzeln.

„Ja, ist klar Sophia. Normalerweise passiert Dir sowas nicht. Du stehst ja auch nicht plötzlich auf der Bühne und bist sprachlos. Du kommst ja auch nicht immer wieder zu spät zu Terminen. Und Du hast ja auch keine feuchten Träume von diesem Kerl. Nein Sophia. Normalerweise bist Du eine total durchgeplante Person, die so leicht nicht aus dem Konzept zu bringen ist.“ „Kein Problem. Hab ich gerne gemacht. Mein Name ist übrigens Alex.“ So also heißt der Mann, der Sophia seit Tagen verrückt macht. „Freut mich. Ich heiße Sophia.“

Während Alex charmant lächelt, hat es in Sophias hübschem Kopf nur noch Platz für ein Wort: Lust! Plötzlich kommt Alex auf sie zu. Sophia sticht ein Geruch von Schweiß und Parfüm in die Nase. Alex‘ Overall ist übersät mit Ölflecken der Maschinen. Dennoch zieht er sie zaghaft zu sich heran. Sophia spürt seine trainierten Oberarme. Dann gleitet Alex‘ Hand auf ihren Po. Kaum dort angekommen, zieht er Sophias Hüfte an seine. Fest. Sodass sie genau merkt, über welches Stück an Alex‘ Körper sie sich gleich besonders freuen darf. Sophias Atmen wird wilder. Sie schließt für einen kurzen Augenblick ihre Augen. Und bevor sie sich versieht, hat Alex seine Lippen auch schon auf ihre gepresst. Seine Zähne knabbern an ihren bordeauxroten Lippen. Erst vorsichtig, dann immer stärker. Getrieben von wilder Lust.

Sekunden später schiebt sich Alex‘ Zunge in ihren Mund und lässt sie zart kreisen. Sophia merkt, wie wild sie wird. Ihre Beine reiben sich aneinander. In ihrem Slip macht sich ein Meer aus Lust breit. Kein Wunder, Alex‘ Handgriffe sind geübt. Und bevor sich Sophia noch weitere Gedanken über seine Hände machen kann, hebt er sie auch schon mit einem Schwung hoch und setzt sie vorsichtig auf der wenige Zentimeter entfernten Abfüllmaschine wieder ab. Sophia weiß nicht, wie ihr geschieht. Doch sie lässt ihre Beine gespreizt. Sie denkt gar nicht daran, jetzt die Spielverderberin zu spielen. Alex schaut Sophia gierig an. Mustert jeden Zentimeter ihres pulsierenden Körpers.

Dann knöpft er den ersten Kopf ihrer Bluse auf. Dann den zweiten. Dabei reibt er sein festes Glied immer wieder im Takt in Sophias Schritt. Und ehe sie sich versieht, reißt Alex ihr auch schon die Bluse auf. Dann löst er die Schnalle ihres BHs und zieht ihn hinunter bis zu ihren Handgelenken. Gekonnt bindet er mit den Trägern ihre die Hände zusammen, um sich dann an ihren harten Nippeln zu schaffen zu machen. Autsch, schießt es Sophia durch den Kopf. Doch Alex lässt nicht von ihr ab. Jetzt wandern seine Hände unter ihren Lederrock und lösen schnurstracks die schwarzen Strapse. Sophia wirft ihre cremefarbenen High Heels auf den Hallenboden. Zu neugierig ist sie, was sich unter Alex‘ verschmiertem Overall so alles versteckt. Alex liebkost währenddessen weiter ihre Brüste. Knetet sie. Zwickt an ihren Nippeln und schlägt immer wieder sanft auf ihre erregte Brust. Er stöhnt.

Völlig versunken in ihre Lust spürt Sophia plötzlich etwas an ihrem Mund. Er riecht nach Metall. Ein kleiner Knebel, den Alex aus seiner Overall-Tasche gezaubert hat. Sie blickt ihn verstört an. Doch seine strahlend grünen Augen werfen ihr einen beruhigenden Blick zu. Sophia nickt. Und Alex schiebt ihr vorsichtig das dünne Stück zwischen die Zähne. Noch nie hat sich Sophia so gehen lassen. Die Kontrolle abgegeben. Noch nie wurde sie gefesselt, saß mit einem Knebel da und war zeitgleich so erregt. „Hallo? Noch jemand da?“ Peng! Sophia hebt den Kopf und sieht Alex mit einem großen Fragezeichen im Gesicht vor sich stehen. „Gehts Dir gut? Du wirkst, als hättest Du gerade sonst wen in Gedanken gesehen?“ Sophia schießt die Schamröte ins Gesicht.


Bondage-Fantasien – Teil 3

Frederik schüttelt den Kopf. „Irgendwann werden sie noch einmal über ihren vergesslichen Kopf stolpern, Frau S.“ Sophia springt ins Auto, knallt die Tür zu und brüllt nur ein schroffes „Auf was warten Sie? Fahren Sie endlich los“ raus.

Keine 15 Minuten später sitzt sie, als sei es der entspannteste Morgen der Woche, in ihrem Büro. Der lauwarme Kaffee im Pappbecher auf dem Schreibtisch, jede einzelne Strähne des frisch blondierten Bobs an der richtigen Stelle und die karierte Bluse wohl drapiert unter dem Blazer. „Läuft doch Sophia, wieso nicht gleich so?!“ Ring, Ring! Das Telefon auf dem XL-Glasschreibtisch klingelt in einer Tour.

Doch Sophia ist in ihren Gedanken versunken. „Ist das gerade tatsächlich passiert? Habe ich IHN getroffen und mir ist nichts Besseres eingefallen, als mit dem Kaffee in der Hand Richtung Ausgang zu sprinten? Jetzt mal ehrlich Sophia, Du musst ganz schnell an Deinem Auftreten arbeiten. Seit Tagen hast Du einen feuchten Traum nach dem nächsten von diesem Kerl und dann sowas?“ Das Klingeln des Telefons wird lauter und befördert Sophia zurück in die Gegenwart. „Ja, es tut mir leid. Mir ist heute Morgen etwas dazwischen gekommen. Können wir den Termin auch auf später verschieben, sodass ich mir einen Überblick von den Arbeitsverhältnissen in der Produktionshalle verschaffen kann?“

Sophia steht vor dem Spiegel. Sorgfältig zieht sie den bordeauxroten Lippenstift über ihre vollen Lippen. Mit der Brüste fährt sie sich vorsichtig durch die Haare. Langsam dreht sie ihren wohlgeformten Körper von links nach rechts vor dem Spiegel. Sophia beäugt sich von allen Seiten. Dabei fällt ihr Blick auf den knackigen Po. Zum Glück hat sie sich heute Morgen in der Eile doch noch für den dunkelblauen Lederrock entschieden. Sophia gibt sich einen Klaps auf die rechte Pobacke. Knall! „Bravo. So sieht nun auch der Letzte, wofür ich jede Woche im sündhaft teuren Fitnessstudio schwitze. Da soll mal noch einer sagen, wir Frauen machen das nur aus Spaß an der Freude…“

Sophias Blick fällt auf ihre silberne Armbanduhr: 11.55 Uhr. „Mist, ich kann doch nicht schon wieder zu spät kommen. Schätzchen, Du musst nicht nur an Deinem Auftreten, sondern auch mal ganz dringend an Deinem Zeitmanagement arbeiten.“ Sophia schnappt sich ihre Handtasche, klemmt sich die Unterlagen unter ihren Arm und sprintet Richtung Produktionshalle los. 12.05 Uhr.

Geschafft. Doch unter der Bluse haben sich dank der Hetzerei kleine Schweißperlen gebildet, die jetzt nicht länger der Schwerkraft trotzen wollen. Sie merkt, wie die Blicke der männlichen Kollegen in der Produktion auf sie fallen. „Ja, ja lauft ihr mal auf zehn Zentimeter hohen Schuhen quer über die Anlage. Da würde es bei euch nicht anders unterm Overall aussehen“, brummt sie vor sich hin. „Können wir dann bitte loslegen mit der Führung? Wir sind spät dran.“ Sophia fühlt sich wie zu Beginn der Woche bei ihrer Antrittsrede. Nur das sie jetzt nicht vor fast 5000 gierig gaffenden Arbeitskollegen steht, sondern wie ein Haufen Elend und völlig verschwitzt vor dem Vorstand. Was jetzt schlimmer ist? Sie beschließt nicht weiter über ihr völlig verschwitztes Aussehen nachzudenken. Sophia schließt sich der Führung des Vorstands an.

30 Minuten, unzählige Produktionsmaschinen und schmerzende Füße später wird sie plötzlich aus ihrem seriösen Betriebsrats-Job gerissen. Sophia traut ihren Augen nicht. In Produktionshalle fünf schaut ein Mann mit braunen, völlig verwuschelten Haaren und Rauschebart hinter der Abfüllanlage hervor. „Echt jetzt? Hier?“ Sophia braucht keine zwei Sekunden und ihre Sinne sind sofort wieder geschärft. „Dein Glückstag, Sophia. Und bitte: Versau. Es. Nicht. Wieder.“ Kaum hat sie sich ihre Worte zu Herzen genommen, trifft sie der Blick des Unbekannten. Sophia überrollt ein Hitzeschwall. In ihrem Magen beginnt es, wild zu kribbeln. Sie blickt verlegen auf den Betonboden der Produktionshalle, in der Hoffnung, der Unbekannte nimmt ihren hochroten Kopf nicht wahr. „Körper, nur eine Bitte: Jetzt starte nicht auch noch diese Ich-bekomme-mal-wieder-kein-Wort-raus-Aktion. Bitte.“


Bondage-Fantasien – Teil 2

“Geht es ihnen gut? Wollen Sie noch etwas sagen oder sind Sie fertig?”, zischt eine raue Stimme in Sophias Ohr. Vorbei die Träumerei. “Erdboden, bitte tu’ dich auf!” Noch bevor Sophia ihre sieben Sinne wieder beisammen hat, geht ein Raunen durch den Saal. “Klasse Schätzchen, wirklich prima hast du den wohl wichtigsten Moment in deiner Karriere gemeistert. Die Leute werden sich an dich erinnern – und wie.” Sophia packt hastig ihre Notizen zusammen und stellt sich mit gesenktem Kopf an die Seite der Bühne. “Da gehörst du jetzt auch hin. Wie kann man nur so dämlich sein?”

Als sie es nach ein paar Minuten wagt, ihren Blick in die Menge schweifen zu lassen, stockt ihr erneut der Atem. Der Platz in Reihe zwei ist leer! Wo ist der mysteriöse Mann, der es geschafft hat, sie mit nur einem Blick so leicht aus der Fassung zu bringen? Keine fünf Minuten später ist der Saal wie leer gefegt. Sophia stöckelt auf ihren High Heels wie ein Haufen Elend Richtung Ausgang. In ihrem Kopf ein Chaos aus Gedanken. “Wie kann man sich nur von so einem Typen aus der Bahn werfen lassen?” Als sie sich von ihrem Chauffeur nach Hause bringen lässt, hat sie nur noch einen Gedanken: Sie muss diesen mysteriösen und völlig unperfekten Mann wiedersehen.

“Ich kann diesen Termin heute nicht auch noch übernehmen. Mein Kalender platzt aus allen Nähten. Vereinbaren Sie einfach nächste Woche einen neuen Call.” Trotz ihres desolaten Willkommen-Auftritts Anfang der Woche stapelt sich auf Sophias Schreibtisch die Arbeit. Wenn sie nicht im Büro Unterlagen wälzt, schaut sie sich fast täglich eine andere Abteilung des Konzerns an, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.

Die schmachtenden Blicke ihrer männlichen Kollegen, wenn sie sie in ihrem schicken Kostüm durch die Hallen gehen sehen, nimmt Sophia kaum wahr. Alles was sie will, ist endlich den Unbekannten zu finden. Der Gedanke daran macht sie besessen! Denn auch die Nächte verbringt Sophia mit ihm. In ihren Träumen, wenn sie es sich auf ihrer frisch duftenden Seiden-Bettdecke gemütlich macht. Außer einem paar sündhaft teuren Lack-Stilettos und einem roten Babydoll trägt sie nichts an den Rundungen. Ihre Beine beginnen, sich lasziv aneinanderzureiben.

Reizvoll und voller Vorfreude fährt sie mit ihrem Zeigefinger über ihre prallen Lippen. Ihr sich nach Zärtlichkeit richtender Blick sagt mehr als tausend Worte. Dann endlich kommt er und seine starken Hände beginnen, sie zaghaft zu streicheln. Während seine linke Hand ihre erregten Brustwarzen zwickt, verwöhnt die andere sie mit leichten Schlägen auf ihren wohlgeformten Po. Langsam. Sophias Körper windet sich vor Lust. Nie hat sie so etwas zuvor gefühlt. Dann wandert seine Hand weiter und sein Zeigefinger sucht sich behutsam den Weg in ihren Slip. Immer und immer wieder bahnt sich der Finger ein kleines Stück mehr den Weg in sie hinein. Während Sophia keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, hat endlich auch seine Zunge ihr Ziel erreicht. Wild vor Lust kreist sie um Sophias kostbarstes Stück. Schneller, fester, härter bitte …!

Klirr, schäpper! Es ist 06:30 Uhr. Sophias wunderbarer Traum wird unsanft von ihrem Wecker unterbrochen. Seit vier Tagen geht das nun schon so. Jede Nacht hat sie eine andere verführerische Illusion mit diesem Mann. Doch heute Morgen war es etwas ganz Besonderes. Deshalb entscheidet sie sich kurzerhand, ihre sanften Seufzer in der Dusche zu verlängern. Sophia dreht, noch leicht verschlafen, den Duschhahn auf. Langsam fließen die warmen Wassertropfen über ihren noch nicht ganz wachen Körper. Doch in Gedanken an letzte Nacht windet sie sich erneut vor Lust.

Sophias Hand greift nach dem Duschkopf. Sie stellt den Wasserstrahl ein wenig härter und die Temperatur wärmer. “Und jetzt machen wir genau da weiter, wo mich der Mist-Wecker heute morgen unterbrochen hat.” Sophia drückt ihren Venushügel an die noch kalte Wand. Den warmen Wasserstrahl hat sie mittlerweile dahin umgelenkt. Vorsichtig bewegt sie sich auf und ab. Ihre Lust nimmt immer mehr zu. In Gedanken versinkt sie dabei in ihren Traum der letzten Nacht. Sie genießt, was der Unbekannte dort mit ihr angestellt hat. Die Minuten vergehen. Sophias Körper bewegt sich immer schneller. Das heiße Gefühl ist jetzt zum Greifen nahe. Während der Wasserstrahl ununterbrochen und monoton wie ein Bach ihren Kitzler verwöhnt, sucht sich ihre Hand den Weg entgegen der Schwerkraft. Sophia beginnt, sich sanft zu streicheln. Was für eine Überreizung, noch vor dem ersten Kaffee!

“So könnte ich jeden Morgen aufwachen. Grandios!” Dann fällt Sophias Blick durch die offene Tür auf die Fluruhr. “Mist. Das kann doch nicht sein. Jetzt komme ich auch noch zu spät.” Sophia schlüpft in ihre Corsage und anschließend in einen der zahlreichen, sauber aufgehängten schwarzen Hosenanzüge. Zeit für den täglichen Nonfat-Latte bleibt keine mehr. Sie knallt die Wohnungstür hinter sich zu und penetriert den Liftknopf. Kaum durch die Eingangstür brüllt Sophia. “Beeilung Frederik. Wir müssen auf dem Weg ins Büro noch einen Stop in der Kantine einlegen. Ohne meinen Kaffee bin ich ungenießbar.”

Da! steht! ER! In der Cafeteria der Kantine. Aus dem Nichts.

“Einen großen Nonfat-Latte to go, bitte. Und wenn es geht, gerne in der schnellen Variante. Ich bin spät dran.” Sophia kramt an der Kasse hastig in ihrer knallgrünen Handtasche. Nichts zu finden. In der Eile hat sie doch tatsächlich ihre Geldbörse zu Hause liegen lassen. Was für ein Start in den Morgen! “Es tut mir wirklich leid, aber kann ich bei ihnen auch ausnahmsweise anschreiben lassen?” Der Kassierer schüttelt den Kopf. Sophia schießt ein weiteres Mal diese Woche die Schamröte ins Gesicht.

Da klopft es auf ihrer Schulter. Sophia dreht sich um und traut ihren Augen nicht. Da! steht! ER! In der Cafeteria der Kantine. Aus dem Nichts. Seine Haare sind vom Regen völlig zerzaust und der Nadelstreifen-Anzug ist dieses Mal einem grauen Arbeits-Overall gewichen. Seine starken Hände schmutzig mit Dreck. Doch bevor sich Sophia Gedanken über diesen Look machen kann, hat sie sein Blick bereits wieder gefesselt. Es ist wie vor einigen Tagen bei ihrer Antrittsreden. Der Körper starr vor Anspannung. Nichts geht mehr. “Der Kaffee der Lady geht auf mich!” Dann schrillt Frederiks Ruf durch die Kantine. “Frau S., wir müssen! Der Vorstand hat gerade angerufen und gefragt, wo sie bleiben.” Sophia schnappt sich ihren Kaffee und rennt los…


Bondage-Fantasien – Teil 1

Erfolgreich, egoistisch, emanzipiert! Als Sophia wie jeden Morgen um 07:30 Uhr mit ihrem Nonfat-Latte in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand in den Spiegel schaut, stockt ihr für einen Moment der Atem. “Wie hast du es nur bis hierhin geschafft?”, schießt es ihr durch den Kopf, bevor sie im schmalen Flur ihres 100-Quadratmeter großen Luxus-Apartments verzweifelt nach den schwarzen High Heels sucht. Als Kind hatte sie doch noch ganz andere Träume. Einfach, aber glücklich wollte sie einmal in ihrem Leben sein. In zerrissener Jeans und einem kuscheligen Wollpulli in der eigenen Landhausküche stehen. Um sie herum eine Horde wohlerzogener Kinder. Die duftende Gemüse-Quiche im Ofen, mit der sie ihren fürsorglichen Ehemann und die Kids zum Abendessen überrascht. “Dämlich. Konzentrier dich lieber auf das Meeting, als hier rumzuträumen.”

Sophia ist 35. Sie hat in ihrem Leben gelernt, zu verzichten. An der Uni war es sie, die mit jeder Menge Fleiß ihre BWL-Kommilitonen in den Schatten stellte und den Abschluss, wie sollte es auch anders sein, mit Auszeichnung machte. Es gab nur ein Ziel all die Jahre: Die erste Betriebsratsvorsitzende des größten Pharmakonzerns in Deutschland zu werden. Während Sophia abends noch im Büro saß und die Unterschriftenmappe ihres völlig verplanten Chefs leerte, vergnügten sich die Kollegen bereits mit einer sündhaft teuren Flasche Rotwein im Lieblingslokal “L’Excluse” um die Ecke. “Mein Einsatz wird sich irgendwann auszahlen! Da bin ich mir ganz sicher.” Dieser Gedanke schoss ihr wie ein Mantra durch den Kopf. Jeden Tag aufs Neue.

Stau! “Immer dieselbe Odyssee. Wieso nehmen die Leute nicht die Bahn, so wie ich es früher auch machen musste?” Sophia sitzt in ihrem dunkelblauen Kostüm auf dem Lederrücksitz des Firmenwagens. An einer der unzähligen Ampeln versucht sie in ihrem kleinen Handspiegel mit zittriger Hand, endlich einen vernünftigen Lidstrich aufs rechte Auge zu malen. Im Kopf geht sie dabei noch einmal ihre Rede durch. Jeder Satz muss sitzen. Wirklich jeder!

“Heute darf nichts schief gehen. Reiß dich zusammen, Sophia. Du schaffst das.” In weniger als 30 Minuten wird sie ihre Rede nicht wie am Morgen nur vor ihrem Chauffeur, sondern vor über 5000 Kollegen halten. Fast ausschließlich Männer. Einige von ihnen werden sie mit ihren Blicken ausziehen. Gierig auf ihren perfekt trainierten Körper starren und beginnen, wilde Träume im Kopf zu kreieren. Wenn ihr Blick dann an ihren wohlgeformten Brüsten in einer viel zu engen Bluse hängen bleibt, werden sie hoffen, dass sie versagt. Sich lächerlich macht.

Als würden sie nur darauf warten, langsam und einer nach dem anderen unter ihren feuchten Slip krabbeln zu dürfen.

“Guten Morgen zusammen. Ich freue mich endlich, Sie alle persönlich zu begrüßen. Mit ihrem Engagement und ihrer Unterstützung werden wir diese Firma ganz nach vorne bringen. Es ist mir eine Ehre, als ihre neue Betriebsratsvorsitzende ihre Rechte…“ Sophia gerät plötzlich ins Stocken. Für eine Sekunde fehlen ihr die Worte. Weg! Die Rede im Kopf ist verschwunden. Ihr Blick in den dunklen Saal ist in Reihe zwei einfach hängengeblieben.

Dort, ganz am Rand sitzt er. Braune Haare, Vollbart. Der Anzug sieht aus wie von der Stange. Nichts Besonderes. Grau. Nadelstreifen und ganz offensichtlich eine Nummer zu groß. Die Krawatte hängt viel zu locker am Hals. Seine Beine hat er lässig übereinandergeschlagen. Die Finger spielen aneinander. Als würden sie nur darauf warten, langsam und einer nach dem anderen unter ihren feuchten Slip krabbeln zu dürfen. Doch zuerst leckt seine gierige Zunge genüsslich an seinem Zeigefinger. So, als würden sie sagen, dass sich nicht nur Sophia auf die nächsten Minuten freuen darf… Dann suchen sich seine Finger weiter ihren Weg. Am Ziel angekommen, liebkosen sie mit kleinen Kreisen Sophias kostbarstes Stück. Der Druck? Nimm mit jeder Berührung zu. Ihr Kitzler streckt sich voller Sehnsucht und Freude auf den Höhepunkt den fremden Fingern entgegen. Denn sie wissen genau, was sie da Unartiges tun. Endlich dringen sie in Sophia ein. Einer nach dem anderen. Bewegen sich hin und her. Gerade so viel, dass sie nicht wieder aus ihr herausgleiten…

Sophia wird flau im Magen. “Memo an mich selbst: Hör endlich auf Mamas Worte und iss am morgen etwas.” Zum ersten Mal in ihrem Leben zählt für eine Millisekunde nicht der Job. Nicht die über 5000 gierig gaffenden Kollegen. Nicht die Schamröte, die sich in ihrem blassen Gesicht unter all dem Make-up und den zahlreichen Sommersprossen abzeichnet.

Alles was zählt, ist ER. Dieser Mann, der so gar nicht in ihr Beuteschema passt. Doch sein Blick. Er lässt Sophias Körper erstarren. Nichts geht mehr, als sie bemerkt, wie er sie aus der Ferne anschaut. Sie in Gedanken langsam von der Bühne zu sich heranzieht, um dann mit seinen Händen über ihre Bluse – unter der sich langsam ihre harten Knospen im Spitzen-BH abzeichnen – zu streifen. Seine Lippen wandern an ihrem Hals entlang. Behutsam, um keinen Millimeter ihrer Haut nicht entdecken zu dürfen. Nach zahlreichen Liebkosungen bleiben sie an ihren Lippen hängen. Sophias am Morgen noch sorgfältig rasierte Haut prickelt und beginnt, zu zittern. Immer mehr Hitze breitet sich in ihr aus…


Über die Autorin

Henriette Nilsson schreibt mit Leidenschaft erotische Geschichten und Liebesromane. Geboren in Hamburg, aufgewachsen in Stockholm und Paris, lebt sie sowohl beruflich als auch privat ihre Affinität zu Journalismus und Literatur aus. Sie ist geprägt vom Lebensgefühl ihrer Generation und inspiriert von Sinnlichkeit und Intimität. Ihre prickelnden Geschichten spiegeln das Begehren einer offenen Gesellschaft wider, die Lust nicht als Tabu empfindet. Henriette Nilsson ist bekannt aus ihrer Serie „Verbotene Verführung“ mit den Titeln „Unwiderstehlich“ und „Entfesselt“.

 

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