Der Wind heulte durch die vereisten Baumkronen, während die Schneeflocken in dichten Spiralen vom Himmel tanzten. Der Weg durch den Wald war beschwerlich, doch sie waren entschlossen, weiterzugehen. Sie hatten von dieser Lichtung gelesen – in einem alten Buch aus der örtlichen Bibliothek, in der von Mythen und Legenden der Region die Rede war. „Die Lichtung der gefrorenen Zeit“, hieß es dort. Ein Ort, an dem die Zeit stillstand und von der die Menschen mit einem Lächeln, aber keinerlei Erinnerung an das Geschehene zurückkehrten.
Lena war fasziniert von dem Mythos. Sie hatte jede Zeile auf den vergilbten Buchseiten förmlich aufgesogen und war überzeugt, dass an der Geschichte mehr dran sein musste. „Ein Fünkchen Wahrheit steckt doch in jeder Legende.“
Ihr Kumpel Ben hingegen hielt dagegen alles für Unsinn. „Nur eine alte Legende“, hatte er gesagt, während er sich etwas widerwillig in seinen Schal wickelte und in die Winterschuhe stieg. „Warum sollten wir mitten in einem Schneesturm nach etwas suchen, das gar nicht existiert?“
Freundin Nina war unentschlossen. Aber wenn es doch etwas Übernatürliches gab, wollte sie es mit eigenen Augen sehen: „Wenn es nur ein Märchen ist, dann haben wir wenigstens ein Abenteuer gehabt“. Sie knuffte Ben motivierend in die Seite und schob ihn aus der Tür.
Die Zeit stand still
Nach einem halbstündigen Spaziergang durch den angrenzenden Wald fanden sie das halb im Schnee versunkene Holzschild: „Lichtung der gefrorenen Zeit.“ „Süß, hat das der Ortsverein hier hingestellt? Ne richtige Tourist Trap mit dem Namen!“, witzelte Ben, während Lena und Nina über seinen zynischen Kommentar die Augen verdrehten. Als sie die Bäume hinter sich ließen, geschah jedoch etwas, das auch Ben den Atem stocken ließ. Die Luft wurde plötzlich frühlingswarm, der Wind verstummte, und selbst der Schnee auf der Lichtung wirkte mit einem Mal sanft und wattig. Es war, als hätten sie einen wohligen Traum betreten, während die reale Welt hinter einem unsichtbaren Vorhang zurückblieb.
„Glaubt ihr mir jetzt?“ Lena grinste triumphierend. Ihr Blick wanderte über die Lichtung und über die alten, von Raureif überzogenen Säulen eines verwitterten Pavillons. Ben schüttelte den Kopf, doch zu seinen Zweifeln gesellte sich auch Neugierde. „Es ist… anders, als ich erwartet habe.“
Nina trat näher, ließ ihre Finger über eine der Säulen gleiten. Ihre Haut prickelte. „Also hier soll angeblich die Zeit stillstehen?“ Sie traute es sich nicht auszusprechen, aber sie hatte nie zuvor so intensiv gespürt, wie lebendig sie war. „Ich kann es irgendwie fühlen“, flüsterte sie.
Lena stand hinter ihr, ihre Wärme nur einen Hauch entfernt. „Vielleicht hält die Zeit hier nicht nur an“, sagte sie leise, ihre Finger strichen sanft über Ninas Nacken. „Vielleicht macht sie uns… freier.“
Ben lachte trocken. „Du glaubst echt, dass das hier magisch ist? Das ist doch …“ Doch als er Lena und Nina ansah, als er fühlte, wie sich etwas in der Luft verdichtete – etwas, das durch seine Haut drang, seine Sinne anfachte – blieb ihm die Antwort im Hals stecken.
Nina drehte sich um, blickte zwischen ihren beiden Freunden hin und her. Ihre Wangen waren gerötet, doch nicht von der Kälte. „Vielleicht sollten wir einfach ausprobieren, was es bedeutet… wenn die Zeit nicht weiterläuft.“
Lena zog Ben näher, ihre Finger streiften seine Wange. „Hör auf, zu denken, Ben. Fühl einfach.“
Ein leises Stöhnen drang über die Lichtung
Ihre Lippen fanden sich, erst vorsichtig, dann fordernd. Lenas Hände öffneten erst ihre, dann seine Winterjacke – im Augenwinkel sah sie, wie auch Nina sich auszog. Auch Ben entging dies nicht – er wandte sich zu Nina und ließ seine Finger über ihre entblößte Haut gleiten, sein Atem heiß an ihrem Hals.
Auch Lenas Lippen kamen ihrer Freundin näher, fanden den sensiblen Punkt unter ihrem Ohr. Ein leises Stöhnen drang über die Lichtung, das Ben zum Anlass nahm, seine Hände etwas tiefer gleiten zu lassen.
Die Lichtung schien sie nun ganz in ihren Bann zu ziehen. Ihre warmen Körper fanden sich – Haut an Haut, wärmer als die Luft um sie herum. Finger, Zungen und Lippen erforschten einander. Zu dritt hatten sie sich noch nie so vertraut gefühlt.
Ben zog Lena näher, ihre Lippen trafen sich mit einer Dringlichkeit, die keine Worte brauchte. Nina presste sich gegen sie, genoss die Hitze ihrer Körper, die sich aneinander rieben, während eine Hand an Bens erigiertem Penis entlang strich und die andere in ihre warme Vulva eintauchte.
Gemeinsamer Rhythmus
Der Schnee fühlte sich nicht kalt an, als Ben sich auf den Rücken legte und Lena einlud, sich auf ihn zu setzen. Schnell fanden sie einen gemeinsamen Rhythmus, der beide tiefer atmen ließ. Nina hingegen kniete sich über sein Gesicht und ließ Bens Zunge an ihr kreisen. Ihre Hände massierten Lenas füllige Brüste. In diesem Moment auf der Lichtung verschwamm alles vor ihren Augen – ihre Lust wurde tiefer, roher. Die Zeit stand still und nichts existierte mehr außer ihnen.
Ihre Körper bebten und als sich ihre Lust entlud, sanken alle drei ineinander, völlig verloren in der magischen Stille.
In der Lichtung der gefrorenen Zeit gab es keine Vergangenheit und keine Zukunft. Nur Berührung, Verlangen und die Gewissheit, dass sie für einen unwirklichen Moment außerhalb aller Regeln existierten. Als sie die Augen wieder öffneten, dämmerte es bereits – die Zeit hatte wieder begonnen zu fließen und die Lichtung lag still wie zuvor. „Lena? Nina? Was machen wir hier?“, flüsterte Ben. Alle drei schauten sich an und waren ratlos. „Ich weiß es nicht, aber irgendwie fühle ich mich gerade ganz verbunden mit euch …“ Lena strahlt über beide Ohren und steckt damit die anderen beiden an. Aus Nina platz es heraus: „Was auch immer hier gerade geschehen ist, ich will das unbedingt noch einmal erleben!“