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BDSM-Lexikon: Abkürzungen & Begriffe

30 Oktober 2016,

von

Unser großes BDSM-Lexikon enthält alle relevanten Abkürzungen und Begriffe aus dem Bereich Bondage & Co. Was ist ein „Bunny“ und was verbirgt sich hinter der Abkürzung CBT? Klick Dich durch unser BDSM-Glossar und finde es heraus. Das Lexikon, das sich zunächst an BDSM-Einsteiger richtet, aber auch Praktiken für bereits fortgeschrittene Doms und Subs bereithält, ist alphabetisch sortiert, damit Du schnell findest, wonach Du suchst. Viel Spaß beim Lesen und Lernen!


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Abkürzungen und Begriffe

A

  • Absprachen = unerlässliche Kommunikation vor jeder Session, bei der Vorlieben, Tabus und → Safewords geklärt werden
  • Absturz = eine → Session, die fehlgelaufen ist; zumeist hat es emotionale Gründe. Abstürze betreffen meist die Bottoms können aber auch Tops ereilen, wenn sie überfordert sind. Es wird auch als Fehlspiel bezeichnet.
  • Ampelsystem = eine Form der → Slowwords; ein Code zum Verlangsamen oder Verharren von BDSM-Handlungen (Grün = ok, Gelb = nicht stärker oder weiter, Rot = Stopp)
  • Analverkehr = Geschlechtsverkehr, bei dem der Penis in den Anus eingeführt wird
  • Anilingus = (auch: Rimming); eine orale Sexualpraktik, bei der der Anus, inklusive Dammregion, mit Lippen und Zunge stimuliert wird

B

  • Bastonade = (auch: Bastinade); ursprünglich eine Prügelstrafe; es wird mit Schlaginstrumenten auf die nackten Fußsohlen geschlagen
  • BDSM = Abkürzung für Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadismus & Masochismus
  • Bondage = engl. für Unfreiheit oder Knechtschaft; das Fesseln zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit und/oder ästhetischen Zwecken
  • Bottom = (auch: → Sub); engl. für unten; der passive Part beim BDSM
  • Bunny = der gefesselte Sub beim → Bondage

C

  • Cock and Ball Torture (CBT) = engl. für Penis- und Hodenfolter; die sexuelle, lustvoll-schmerzliche Stimulation von Penis und Hodensack
  • Coming-out = das Erkennen und sich Bekennen zu seinen Neigungen; es wird zwischen persönlichem/inneren (sich selbst gegenüber) und sozialem/äußerem (der Gesellschaft, Freunden und der Familie gegenüber) Coming-out unterschieden
  • Consensual = engl. für einvernehmlich
  • Cross-Dressing = das Tragen der spezifischen Kleidung des anderen Geschlechts
  • Cuckold = ein Mann, der in einer festen Partnerschaft durch den intimen Kontakt seiner Partnerin mit anderen Männern sexuelle Befriedigung erlangt; er kann dominant, voyeuristisch, masochistisch und/oder devot sein

D

  • Dom = dominanter (bestimmender) Partner, der den Reiz und die Erregung in der Kontrolle, der Macht über den → Sub findet
  • Devot = unterwürfig → Sub

E

  • Erotic Power Exchange (EPE) = engl für. erotischer Machtaustausch; eine BDSM-Beziehung, die den sexuellen Aspekt betont, da die Kontrollverschiebung vom passiven zum aktiven Partner nicht den Alltag betrifft; dort sind sie gleichberechtigt; das Gegenteil ist → Total Power Exchange

F

  • Femdom = (female Domination); weibliche Dominanz beim → BDSM
  • Fetischismus = sexuelle Fixierungen auf Objekte, Materialien oder auch Körperteile, wie etwa Brüste, Füße oder Bauchnabel
  • Flagellation = (auch: Flag); engl. für Auspeitschungen; dem Zufügen körperlicher Schmerzen durch Schläge mit einer Peitsche; ein Flagellant ist ein Sadomasochist mit einer Neigung zu Schlagspielen
  • Flogger = spezielle Peitsche (Riemenpeitsche) mit kurzem Griff und weichen Schnüren aus Materialien wie Wildleder, Latex- oder Kunststoff
  • Footjob = das Stimulieren des männlichen Gliedes mit den Füßen
  • Frogtie = Position beim Bondage, bei der die Beine mit den Fußgelenken an den Oberschenkel gefesselt werden (Froschposition); die Handgelenke wiederum werden außen an den Beinfesselungen der jeweiligen Seite oder hinter dem Rücken fixiert

G

  • Gerte = Schlaginstrument zur → Züchtigung; ein dünner, biegsamer Stock
  • Geschichte der O = 1954 erschienener sadomasochistischer Roman von Pauline Réage mit detaillierter Darstellung weiblicher Unterwerfung
  • Golden Shower = das Urinieren auf jemanden zum Lustgewinn → Urophilie

H

  • Halsband = Halsbänder (aus Leder, Metall oder Latex) werden zumeist von → Bottoms als “Besitzsymbol” ihres Doms getragen
  • Hogtie = Position beim Bondage, bei der der Bottom auf dem Bauch liegt und seine Hand- und Fußgelenke hinterrücks zusammengebunden werden. Die gefesselten Hand- und Fußgelenke werden ebenfalls miteinander verbunden. Je kürzer diese Verbindung, desto weiter hebt sich der Oberkörper an. Zusätzlich können Oberarme oder Knie zusammengebunden werden

I

  • Injektion = eine Praktik im Rahmen von → Klinikerotik; das Einspritzen von (sterilen) Flüssigkeiten z.B. Kochsalzlösung mit einer Spritze und einer Nadel (Kanüle) in den Körper; man unterscheidet subkutane (unter die Haut), intramuskuläre (ins Muskelgewebe) und intravenöse (in die Vene) Injektionen; medizinische Kenntnisse sind Voraussetzung

J

  • Japan-Bondage = (auch: Shibari); kunstvolle Fesselung aus ästhetischen Gründen, sie dient nur nachrangig zur Immobilisierung des Bottom; in Japan selbst spricht man von “Kinbaku”.

K

  • Kaviar = Kot
  • Klinikerotik = (auch: Klinikspiele, weißes BDSM, Doktorspiele); eine sexuelle Praktik mit Bezügen zu ärztlichen Untersuchungen oder Krankenhausaufenthalten, zumeist in Form eines Rollenspiels aus Arzt und Patient
  • Knebel = Gegenstand zum Einführen in den Mund des → Subs, um ihn am Sprechen zu hindern; besonders beliebt ist der Ballknebel (auch: Ball Gag), der aus einem Ball aus Gummi mit 2 Riemen besteht, die hinter dem Kopf verbunden werden, wobei sich der Ball im Mund befindet

L

M

  • Masochismus = die Lust am Schmerz und am Gequältwerden; nach dem unfreiwilligen Namensgeber Leopold von Sacher-Masoch
  • Mumifizierung = Form des → Bondage, bei der der ganze Körper oder einzelne Körperteile mit geeignetem Material umwickelt werden, um die Bewegungsfreiheit des Sub einzuschränken, z.B. mit Frischhaltefolie

N

  • Nadelrad = (auch: Wartenbergrad; Pinwheel); ein medizinisches Instrument, das im → BDSM als Spielzeug verwendet wird, es besteht aus einem Griff mit einem kleinen Rad mit Spitzen an den Enden, das mit leichtem Druck über die Haut gerollt wird
  • Natursekt = Urin
  • Neunschwänzige Katze = eine mehrsträngige Peitsche mit geflochtenen Enden → Flogger

O

  • Objektifizierung = das Behandeln des Subs als Objekt im Rahmen einer Erziehungsmaßnahme z.b. als Möbelstück
  • O-Ring (Ring der O) = Symbol aus der → „Geschichte der O“; ein eiserner Ring, in den mittels einer aufgesetzten Kugel ein weiterer kleiner Ring eingelassen ist; Erkennungszeichen in der BDSM-Szene

P

  • Paddle = flaches Schlagwerkzeug aus Leder oder Holz
  • Pegging = eine sexuelle Praktik, bei der ein Mann von einer Frau mittels eines Strap-ons anal penetriert wird
  • Petplay = erotisches Rollenspiel, bei dem der Sub in die Rolle eines Tieres schlüpft, sich entsprechend verhält und so behandelt wird; besonders häufig: Ponyplay, Dogplay & Pigplay
  • Podophilie = die sexuelle Vorliebe für Füße → Fetischismus

Q

  • Queening = (auch: Facesitting); bezeichnet eine Sexpraktik, bei der ein Partner sein Geschlechtsteil auf dem Gesicht des anderen platziert, um sich oral stimulieren zu lassen

R

  • Risk-aware consensual kink (RACK) = BDSM-Grundregel; risikobewusstes, einvernehmliches sexuelles Handeln
  • Rigger = Fesselkünstler; der aktiv fesselnde Part beim Bondage
  • Ropemarks = Die Abdrücke des Seils auf der Haut nach dem Bondage.

S

  • Sadismus = Befriedigung und Lustempfinden durch Quälen und Demütigen anderer; Sadismus ist benannt nach dem französischen Adligen Marquis de Sade; das Gegenteil ist der → Masochismus
  • Safeword = der vereinbarte Code für den Abbruch einer BDSM-Handlung
  • Session = (auch: Spiel); bezeichnet die Zeitspanne, in der BDSM-Praktiken ausgeübt werden
  • Slowword = Sonderform des → Safewords mit dem der Bottom nicht anzeigt, dass das Spiel abgebrochen werden soll, sondern dass der Top es langsamer oder sanfter angehen soll; häufig praktiziert in Form des →  Ampelsystems
  • Spanking = jemanden den Hintern mit bloßer Hand oder Hilfsmitteln wie → Paddle etc. versohlen
  • Safe, sane and consensual (SSC) = BDSM-Grundregel; sicher, mit klarem Verstand und in gegenseitigem Einverständnis
  • Sub (Submissive) = Bottom; der devote (unterwürfige) Partner, der freiwillig einen bestimmten Teil seiner Selbstbestimmung während einer Session zum Lustgewinn aufgibt
  • Suspension Bondage = Hängebodange; Bondage, bei der der Bottom freischwebend waagerecht, senkrecht, mit dem Kopf nach unten oder oben an einem Fesselgeschirr aufgehängt wird
  • Switch, Switcher = jemand, der sich bei BDSM-Praktiken nicht auf eine Rolle festlegen möchte, sondern zwischen Dom und Sub wechselt

T

  • Tease and denial (T&D) = engl. für erregen und verweigern; sexuelle Praktik, um die Erregung zu steigern, ohne jedoch einen Orgasmus zu erreichen
  • Temperaturspiel = während einer → Session werden Toys und Accessoires für zusätzliche Reize genutzt, die stark von der Körpertemperatur des Bottoms abweichen z.B. Eiswürfel oder → Wachs
  • Total Power Exchange (TPE) = engl. für totaler Machtaustausch; ein BDSM-Partnerschaftskonzept mit ständiger Präsenz des Machtgefälles auch in nicht-sexuellen Lebensbereichen, z.B. Beruf, Familie, Finanzen; es gibt keine Abgrenzung zwischen → Session und dem realen Leben
  • Tunnelspiele = Spiele, die einmal begonnen nicht mehr abgebrochen werden können, z.B. Verabreichen von Potenzmitteln, Einreiben mit brennenden (Thermo-)Cremes, Ingwer oder ätherischen Ölen, Verwendung von Nesseln → Urtikation

U

  • Urtikation = (auch: Flämmen oder Nettling); das Peitschen mit Brennesseln um einen kräftigen Hautreiz zu erzielen → Tunnelspiel
  • Urophilie = (auch: Undinismus); die sexuelle Vorliebe für Urin

V

  • Vanillas = Menschen, die Sex ohne BDSM-Elemente praktizieren

W

  • Wachs = im Rahmen eines → Temperaturspiels wird heißes, flüssiges Wachs auf den Körper getropft
  • Watersports = engl. für Spiele mit Urin → Golden Shower, Natursekt

X

  • X-Stellung = (auch: Spread Eagle); Position beim Bondage, in der der Bottom auf dem Rücken oder Bauch liegend mit weit gespreizten Armen und Beinen an den Bettpfosten oder anderen vier separaten Punkten gefesselt wird, z. B. an einem Andreaskreuz

Y

  • Y-Stellung = der → Bottom wird mit zusammengebundenen Armen und weit gespreizten Beinen über Kopf aufgehängt, wobei die Y-Form entsteht und z.B, die Genitalien gut zugänglich sind

Z

  • Züchtigung = Bestrafung durch Zufügung von körperlichen Schmerzen → Spanking

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