Fies: Beim Wort Mikropenis reagieren noch immer viele mit einem Schmunzeln – oder auch mit Scham, wenn sie selbst betroffen sind. Hinter beidem steckt aber meist zu wenig Wissen darüber, was auch ein kleiner Penis draufhat und welche gesellschaftlichen Klischees uns ein Leben lang geprägt haben. Zeit, mit Vorurteilen aufzuräumen und die ganze Wahrheit zu zeigen: Mit welchen Maßen gilt ein Penis als Mikropenis? Und wie lebt es sich wirklich damit? Finde es hier heraus!
Was ist ein Mikropenis?
Ein Mikropenis ist eine Form des sogenannten Hypogenitalismus. Es handelt sich um einen anatomisch normal aufgebauten Penis, der jedoch kleiner ist als der Durchschnitt. Aus medizinischer Sicht spricht man bei Erwachsenen von einem Mikropenis, wenn die erigierte Länge weniger als 7 cm beträgt. Bei Neugeborenen liegt die Grenze bei etwa 1,9 cm im gestreckten Zustand.
Ursachen: Warum ist der Penis kleiner?
Die häufigsten Ursachen für einen Mikropenis werden hormonelle Störungen während der Embryonalentwicklung genannt, insbesondere ein Mangel an Testosteron. Dies kann durch genetische Ursachen oder durch eine Unterfunktion der Hirnanhangdrüse verursacht werden. In vielen Fällen gibt es jedoch keine klar identifizierbare Ursache.
Wird ein Mikropenis frühzeitig diagnostiziert, kann eine Hormontherapie mit Testosteron im Kindesalter das Wachstum des Penis fördern. Bei Erwachsenen sind hormonelle Behandlungen meistens aber nicht mehr wirksam. In solchen Fällen können chirurgische Eingriffe wie Penisverlängerungen oder -verdickungen in Erwägung gezogen werden. Allerdings sollte man sich das ganz genau überlegen, denn diese Eingriffe bergen auch enorme Risiken und sind mit Schmerzen verbunden. Für gewöhnlich ist eine Behandlung nicht medizinisch indiziert – wer also lernt, mit dem Mikropenis zu leben und ihn zu lieben, kann ebenso guten Sex genießen.
Mythen rund um den Mikropenis
Rund um den Mikropenis ranken sich viele Mythen und Vorurteile – Zeit, ein paar davon zu entlarven:
Mythos 1: Menschen mit Mikropenis können keinen befriedigenden Sex haben.
Falsch! Sex ist nicht nur Penetration – und Penetration ist nicht nur eine Frage der Länge. Lust entsteht durch Nähe, Kreativität, Kommunikation und gegenseitige Erregung. Zudem gibt es zahlreiche Toys wie Dildos, Vibratoren und Analplugs, die als Unterstützung genutzt werden können, um G-Punkt oder Prostata zu stimulieren.
Mythos 2: Ein Mikropenis ist ein Zeichen für „weniger Männlichkeit“.
Kompletter Quatsch. Die Vorstellung, dass die Gender-Wahrnehmung an die Penisgröße gekoppelt ist, ist ein soziales Konstrukt – und ein sehr veraltetes noch dazu. Historisch, symbolisch und gesellschaftlich wurde der Penis oft als Zeichen von Kraft, Dominanz und Zeugungsfähigkeit verstanden. Doch diese Sichtweise ist nicht von der Natur vorgegeben, sondern von unseren gesellschaftlichen Normen konstruiert. Dies wird zum Beispiel durch klischeehafte Pornos noch gefestigt.
Interessanterweise stellten klassische Statuen im antiken Rom und Griechenland Helden oft mit kleinen Penissen dar, da diese mit Selbstbeherrschung und Rationalität assoziiert wurden.
Mythos 3: Andere finden kleine Penisse unattraktiv.
Auch das ist ein hartnäckiges Vorurteil. Studien zeigen: Heterosexuellen Cis-Frauen ist ein großer Penis vor allem in Beziehungen deutlich weniger wichtig als gemeinhin angenommen. In einer Untersuchung von 2015 wurden 75 weiblich gelesene Personen gebeten, aus 33 3D-gedruckten Penis-Modellen diejenigen auszuwählen, die sie für einmalige sexuelle Begegnungen und für langfristige Beziehungen bevorzugen würden. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen für One-Night-Stands tendenziell größere Penisse wählten, während für langfristige Beziehungen etwas kleinere Größen bevorzugt wurden.
Tatsache ist nämlich: Für den klitoralen Orgasmus spielt es eigentlich keine Rolle, wie tief der Penis in die Vulva eindringen kann. Für vaginale Orgasmen, die durch Penetration erreicht werden können, bieten sich wiederum Hilfsmittel, aber auch die Finger an. Mit der „Komm-her-Bewegung“ in Richtung Bauchnabel kann nämlich der G-Punkt stimuliert werden.
Mythos 4: Mit Mikropenis ist man nicht zeugungsfähig.
Stimmt nicht! Ein Mikropenis beeinträchtigt nicht zwangsläufig die Zeugungsfähigkeit. In einigen Fällen kann die Penetration erschwert sein, aber alternative Methoden zur Samenspende oder medizinische Unterstützung können helfen. Es ist daher wichtig, dass ihr euch im Zweifel von einem Facharzt beraten lasst, um die besten Optionen zu besprechen.
Sex mit Mikropenis: Neue Perspektiven und praktische Tipps
Sex mit einem Mikropenis kann eine bereichernde und erfüllende Erfahrung sein, wenn man offen für Kommunikation, Kreativität und gegenseitiges Verständnis ist. So könnt ihr Sexualität sogar von einer ganz neuen Seite entdecken. Denn wenn wir ehrlich sind: Die Vorstellung, dass Penetration das Maß aller Dinge ist, ist überholt. Viele Paare berichten uns zum Beispiel in der Kommentarspalte zu unseren Magazinartikeln sowie als Feedback auf unsere Toys, dass sie durch alternative Praktiken und offene Kommunikation eine tiefere Intimität und mehr Lust erleben. Offene Gespräche über Wünsche, Bedürfnisse und mögliche Unsicherheiten schaffen das nötige Vertrauen. Und wenn ihr sogar gemeinsam über das Thema lachen könnt, verwandelt sich das Schamgefühl ganz schnell in ein vertrautes Miteinander, das Raum für sexy Experimente mit den eigenen Körpern lässt.
Mikropenis: Sexstellungen und Techniken
Bestimmte Stellungen können euren Sex mit Mikropenis intensivieren:
- Missionarsstellung mit angehobenen Beinen: Diese Position ermöglicht tiefere Penetration und intensiveren Körperkontakt.
- Reiterstellung: Die empfangende Person kann Tempo und Tiefe kontrollieren, was zu mehr Stimulation führt.
- Doggy Style mit engem Kontakt: Diese Variante kann ebenfalls zu intensiverem Empfinden beitragen.
Tipp: Zusätzliche Techniken wie das Einführen von Fingern oder Sextoys können das Erlebnis noch bereichern.
-
EasyToys »Pounding Pete« Prostata-VibratorEasyToys Men Only
€ 29.99€ 21.99 -
Gildo »gewellt« Glasdildo - 20cmGildo
€ 39.99€ 29.99
Klar ist: Beim Thema Mikropenis kommt es immer auf die individuelle Situation an. Wenn ihr unsicher bezüglich der Funktionalität beim Masturbieren oder beim Sex seid, ist es immer eine gute Idee, sich medizinischen Rat einzuholen. Wenn bei euch aber alles funktioniert und ihr lediglich mit der Länge eures Penis hadert, raten wir dazu, bei sexuellen Kontakten möglichst selbstbewusst und mit offenen Karten zu spielen. Vielleicht könnt ihr einige Zentimeter ja mit der richtigen Fingerfertigkeit und einer guten Zungentechnik wettmachen? Lasst euch keinesfalls vom Mythos „nur ein großer Penis ist ein guter Penis“ einschüchtern: Euer „bestes Stück“ ist perfekt so, wie es ist – und es gehört genauso zu euch wie alle anderen Körperteile auch.