Auf der Suche nach Serien für entspannte “Netflix & Chill”-Abende mit Deinem Plus Eins? Wir haben eine Binge-Liste zusammengestellt mit den besten Shows auf Netflix rund um die schönste Nebensache der Welt. Hier dreht sich alles um Sexualität, Gender Identity, erotische Ästhetik und unterschiedliche Beziehungsformen. Die Serien sind divers und zeigen, wie selbstverständlich die LGBTQIA-Community in unseren Mainstream-Shows mitmischen kann.
#1: Sex Education
Worum geht’s?
Otis ist ein recht unsicherer Teenager, dessen Mutter Dr. Jean Milburn eine anerkannte Sexualtherapeutin ist. Während sie Yoni-Workshops gibt, versucht ihr Sohn die Masturbation für sich zu entdecken. Doch auch wenn Otis mit seinem eigenen Körper erst langsam warm wird, hat er das therapeutische Talent seiner Mutter geerbt und berät an seiner Highschool Schüler zu ihren Beziehungs- und Sexualproblemen. Zusammen mit der rebellischen Maeve eröffnet er eine Sexklinik in einer alten Toilette.
Warum ist die Serie top?
Hier werden einfach alle Themen angesprochen, die junge Erwachsene beschäftigen: das erste Mal, die Entwicklung der Sexualität, Coming-out, Versagensängste, aber auch Themen, über die selbst Erwachsene oft nicht Bescheid wissen wie beispielsweise Vaginismus. Das alles geschieht auf eine liebevolle Art und Weise, ohne jemals den Zeigefinger zu heben und zu verurteilen – dies ist besonders in einer Folge über Abtreibung zu beobachten. Eine tolle Sendung mit extrem guten Schauspielern und einer klaren Empfehlung.
#2: You, Me & Her
Worum geht’s?
Jake und Emma Trakarsky leben als Vanilla-Ehepaar in Portland und widmen sich nach langer Ehe der Familienplanung. Doch das will nicht so recht klappen und der Sex-Drive ist nicht mehr derselbe. Unabhängig voneinander treffen beider Ehepartner auf die junge Studentin Isabelle, genannt Izzy, die nebenbei als Escort-Dame arbeitet, und verlieben sich in sie. Das “Throuple” (Partner*innen in einer Dreiecksbeziehung) muss sich zukünftig nicht nur den Spannungen in der eigenen Beziehung stellen, sondern auch den Vorurteilen der suburbanen Nachbarschaft.
Warum ist die Serie top?
Fernab von konventionellen Beziehungsformen, zeigt You, Me & Her mit viel Wertschätzung, wie viel Arbeit hinter einer erfolgreichen Dreierbeziehung steckt. Wie werden gemeinsame Zukunftspläne geschmiedet – vor allem das Kinderkriegen? Wo lebt man zusammen? Und was macht man, wenn die Wünsche des*der einen sich nicht mit denen der anderen verbinden lassen?
#3: POSE
Worum geht’s?
Im New York der späten 1980er entsteht die sogenannte Ball Culture, bei der sich insbesondere Afro- und Latino-Amerikaner der LGBTQIA-Community frei entfalten können und in “Houses” gegeneinander antreten. Für viele werden die verschiedenen “Houses” – eine Art Gemeinschaft – zum Familienersatz und Voguing-Wettbewerbe zu einer neuen Ausdrucksform. Unter ihnen ist auch die Transfrau Blanca Rodriguez, die das House of Evangelista – benannt nach dem damaligen Supermodel – gründet und mit einem positiven HIV-Test konfrontiert wird.
Warum ist die Serie top?
Wer sich kein bisschen mit der LGBTQIA-Subkultur in New York auskennt, kann hier einiges lernen: Wie Voguing entstand, bevor es durch Madonna zum Mainstream wurde und vor allem mit welchen Vorurteilen, systematischer Diskriminierung und Konflikten LGBTQIA-Menschen im Alltag konfrontiert werden – und das nicht nur in den 80ern. Wichtige Themen wie die AIDS-Pandemie, Transgender und Safer Sex werden sensibel behandelt und auch über Initiativen von zahlreichen Aktivisten wird aufgeklärt. Gerade deshalb sollten sich weiße Cisgender-Menschen diese Show unbedingt anschauen und ihren Horizont erweitern.
#4: Sense8
Worum geht’s?
Acht fremde Menschen, die über die Kontinente verteilt leben (u.a. in Seoul, San Francisco, Berlin und Mumbai) entwickeln durch den Suizid einer Frau namens Angelica eine psychische Verbindung zueinander. Es stellt sich heraus, dass sie eine Gruppe von sogenannten Homo Sensorien sind, die Wissen, Sprache und Fähigkeiten teilen, was jedoch auch die Aufmerksamkeit einer zwielichtigen Organisation auf sich zieht.
Warum ist die Serie top?
Wer den Mix aus Spannung, Action und guter Story mag, bekommt bei Sense8 genau das zu sehen. Die globale Handlung und die unterschiedlichen Charaktere, die alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, lassen einen jeder nächsten Folge entgegenfiebern. Da wäre Kala in Mumbai, die streng hinduistisch erzogen wurde und einen Mann heiraten soll, den sie nicht liebt; Mata, der in Nairobi als Taxifahrer versucht, Geld für die AIDS-Medikamente seiner Mutter aufzubringen oder Will, der als DJ in London mit Drogenkonsum zu kämpfen hat und sich in den Polizisten Will aus Chicago verliebt, mit dem er als Sensate verbunden ist. Kulturelle Unterschiede, Trans- und Homophobie sind Themen, die offen angesprochen werden und die Serie ebenso sehenswert machen.
#5: RuPaul’s Drag Race
Worum geht’s?
RuPaul ist Moderator und erfolgreichste Drag Queen in den USA. In seiner Reality-Show sucht er den nächsten angehenden Drag-Superstar. Die Kandidaten müssen sich in Mini-Challenges wie Fotoshootings und Maxi-Challenges, z.B. der Kreation eines eigenen Outfits, beweisen. Am Ende jeder Folge steht eine Performance auf dem Runway an. Das kann das Vorführen eines Outfits sein, eine Choreo oder ein Lip-Sync-Battle. In jeder Folge werden Kandidaten eliminiert, bis der neue Drag-Superstar feststeht.
Warum ist die Serie top?
RuPaul’s Drag Race ist pures Entertainment. Die bunten Choreos und fantasievollen Outfits der Kandidaten machen einfach gute Laune und die Songs laden direkt zum Mittanzen ein. Während Drag oftmals Gender-Klischees persifliert, nimmt RuPaul die Gender-Identitäten der Trans-Community sehr ernst. Die Show zeigt, dass Drag alles sein kann, egal ob die Performer schwule Männer sind, genderfluid, Trans-Frauen oder heterosexuelle Männer. Es geht um Talent, Einzigartigkeit und Belastbarkeit.