Was ist Masochismus?

Artem Labunsky/Unsplash

Masochismus wird häufig im Zusammenhang mit sexuellen Praktiken genannt, die sich rund um Befriedigung und Lustschmerz drehen. Als Masochist*in gilt, wer sexuelle Lust oder Genugtuung empfindet, wenn eine andere Person ihm*ihr Schmerzen zufügt oder demütigende Handlungen ausübt. Nicht immer muss Masochismus rein sexueller Natur sein. Manchen Menschen verspüren Freude durch erniedrigende Unterhaltungen.

Wenn es sich um ein zuvor vereinbartes Spiel handelt, kann das Gegenüber wiederum Lust durch Sadismus, also dem Zufügen von Schmerzen oder emotionaler Degradierung empfinden – dies ist bei der Ausübung aber kein Muss. Die Verknüpfung beider Praktiken nennt man Sadomasochismus. Beim Automasochismus verletzen oder erniedrigen sich Personen selbst, andere sind dann nicht involviert.

Warum wird man Masochist*in?

Die Gründe, warum Menschen es mögen, erniedrigt oder bestraft zu werden, können vielfältig sein. Im Laufe der Zeit können sich beispielsweise bestimmte Fantasien entwickeln, die anfänglich beim Masturbieren erregend sein und sich später in der Ausübung mit dem Gegenüber als masochistische Vorliebe zeigen können. Aus psychologischer Sicht können auch Ängste und Abwehrmechanismen dahinterstecken, die unter anderem durch kindliche Traumata oder Depressionen hervorgerufen werden.

Was mag ein*e Masochist*in?

Masochist*innen mögen es beispielsweise geschlagen, fixiert, ausgepeitscht oder schlichtweg durch Worte und Taten erniedrigt zu werden. Manche empfinden Freude, wenn sie die Sohle eines Schuhs ablecken dürfen, andere wiederum mögen es, beschimpft oder für einen bestimmten Zeitraum eingesperrt zu werden. Den Fantasien sind kaum Grenzen gesetzt und so fügen sich manche Masochist*innen sich auch selbst Schmerzen zu oder degradieren sich im Alltag, indem sie schlecht von sich selbst reden und übermäßige Schuldgefühle zeigen.

Ist Masochismus eine sexuelle Störung?

Wenn Masochismus nicht als Belastung im Alltag empfunden wird, spricht man nicht von einer sexuellen Störung. Es handelt sich dann um eine sexuelle Präferenz, die im Rahmen zuvor festgelegter Grenzen allein oder mit einem Gegenüber ausgelebt wird. In der BDSM-Szene spricht man von dann „safe, sane and consensual actions“, also sicheren, gesunden und einvernehmlichen Handlungen. Im ICD-11 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) ist Sadomasochismus ebenfalls nicht mehr als Störung der Sexualpräferenz aufgeführt. Wer hingegen unter seinen masochistischen Gedanken leidet, sollte sich psychologische Unterstützung holen.

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