Phänomen Morgenlatte: Die morgendliche Erektion erklärt

Paar im Bett lacht über Morgenlatte
(Bild: Toa Heftiba/Unsplash)

Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, warum es zu einer morgendlichen Erektion kommt? Die meisten Menschen mit Penis kennen das Phänomen, das auch umgangssprachlich als Morgenlatte oder Morgenständer bezeichnet wird und dennoch ist bislang wenig darüber bekannt, warum der Körper nachts scheinbar willkürlich reagiert. Hier haben wir für Euch einige interessante Infos darüber zusammengestellt!

Wie entsteht eine Morgenlatte?

Zunächst einmal können wir Euch beruhigen: Eine Morgenlatte ist ein ganz natürlicher Vorgang, der ziemlich häufig auftritt. Während der Nacht kann der Penis sogar mehrere Male steif werden – in einigen Fällen kann die Erektion bis zu eine Stunde anhalten. Der genaue Grund ist noch nicht näher erforscht, jedoch weiß man, dass in diesen Fällen das vegetative Nervensystem aktiviert wird. Das heißt also: Die Schwellkörper des Penis füllen sich mit Blut, ohne dass dies bewusst gesteuert werden kann. Denkbar ist, dass es sich dabei um eine Kontrollfunktion des Körpers handelt – ein nächtlicher Check also, ob noch alles in Ordnung ist. Zudem sorgt die gesteigerte Durchblutung für eine bessere Sauerstoffversorgung des Geschlechtsorgans.

Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass eine Morgenlatte vor allem in einer bestimmten Schlafzeit vorkommt – im sogenannten REM-Schlaf. REM steht für „Rapid Eye Movement“ und ist uns als typischer Traumschlaf bekannt. Vor allem in den Morgenstunden nehmen die REM-Schlafphasen zu, sodass die Chance, mit einer Morgenlatte aufzuwachen, also ziemlich hoch ist. Befinden wir uns beim Aufwachen nicht in einer REM-Phase, kann es aber auch sein, dass der Penis schlaff ist, wenn wir die Augen öffnen.

Ist die nächtliche Erektion ein Zeichen für sexuelles Verlangen?

Bild: Andrea Piacquadio/Pexels

Nun gibt es ja durchaus Träume, bei denen wir uns im Schlaf sexuell erregt fühlen. Dennoch ist eine Morgenlatte kein Beweis für sexy Gedanken im Schlaf. Der nächtliche Ständer hat nämlich nicht unbedingt etwas damit zu tun, was wir während der REM-Phase träumen. Studien haben gezeigt, dass es auch zu nächtlichen Erektion kommen kann, wenn nicht von Sex geträumt wird. Aber: Wenn Du häufiger auf Masturbation verzichtest und auch längere Zeit keinen Sex hattest, kann ein feuchter Traum die Folge sein. Die nächtliche Ejakulation ist vor allem in jüngeren Jahren häufig und natürlich ebenso normal wie eine nächtliche Erektion. Je älter man wird, desto seltener kommt es zur Morgenlatte. Dennoch können selbst Senioren sowie Menschen, die an erektiler Dysfunktion leiden, das Phänomen an sich beobachten.

Übrigens: Verschwindet die Erektion auch nach dem Aufstehen einfach nicht oder tut sogar weh, dann könnte ein Priapismus dahinterstecken. Diese Dauererektion solltest Du ärztlich abklären lassen.

Widerlegt werden konnte mittlerweile auch die Annahme, dass die morgendliche Erektion mit einer gefüllten Blase zusammenhängt. Auch wer nachts auf der Toilette war und noch keinen deutlichen Harndrang verspürt, kann mit Morgenlatte aufwachen. Das ergibt auch Sinn, denn wer schon einmal versucht hat, mit erigiertem Penis zu pinkeln, weiß, dass dies kaum möglich ist.

Bekommen auch Frauen eine Morgenlatte?

Ihr glaubt vielleicht, dass die Antwort auf diese Frage klar ist … Tatsächlich haben aber auch Menschen mit Vulva eine Morgenlatte, auch wenn diese natürlich nicht sofort erkennbar ist, da sich hier kein Schwellkörper klar erkennbar in die Höhe reckt. Doch auch Vulvalippen können nachts anschwellen, da es bei allen Menschen zu Erregungsphasen während des Schlafs kommen kann.

Geschrieben von
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