Der Orgasmus beim Mann

Orgasmus beim Mann

Von wegen simpel: Der Orgasmus beim Mann ist komplexer als man denkt. Hier haben wir die wichtigsten Fakten über den männlichen Orgasmus für Dich zusammengestellt, damit Du mit Dir selbst beziehungsweise mit Deinem Babe noch weiter experimentieren kannst.

Der Orgasmus beim Mann erklärt

Eine wohl geläufige Vorstellung zum Orgasmus beim Mann ist, dass er ganz simpel funktioniert: Rein, raus, kommen und gut! Selbst unter Menschen, die sich als männlich definieren, ist sie weitverbreitet. Ein genauerer Blick hinter die Kulissen des männlichen Orgasmus und wie dieser funktioniert, lohnt sich aber. Warum? Wer seinen Orgasmus kennt, ihn kontrollieren und beeinflussen kann, hat mitunter mehr Spaß beim Sex und kann sich selbst multiple Höhepunkte bescheren. Alles, was es zum Orgasmus bei Männern sonst zu wissen gibt, erfahrt ihr im Folgenden.

 

4 Phasen des Orgasmus

Erregungsphase

Der Ablauf des männlichen Orgasmus ist in vier Phasen gegliedert. Die Erregungsphase stellt das sexuelle Vorspiel dar. Hier wird die Lust auf Sex durch visuelle Eindrücke, Küsse, Berührungen und Streicheleinheiten gesteigert. Der Körper wird stärker durchblutet und ist dadurch angespannt. Deutliches Zeichen für die Erregung ist die Erektion. Aber auch Brustwarzen und Lippen können in der Erregungsphase stärker durchblutet werden und größer wirken. Übrigens: Hier geht es zu den Phasen des weiblichen Orgasmus.

Plateauphase

Die Plateauphase ist die zweite Phase des männlichen Orgasmus und wird deshalb so bezeichnet, weil ein bestimmtes Level an sexueller Anspannung erreicht wurde und diese bis hin zum eigentlichen Orgasmus stabil bleibt. Aus dieser Phase heraus ist der männliche Orgasmus erst möglich.

Orgasmusphase

Die eigentliche Orgasmusphase ist der Höhepunkt beim Sex oder Solo. Das Kommen ist ein unbewusster Vorgang von Muskelanspannungen und Freigabe von Spannung. Man kann aber kontrollieren, wie schnell man zum Orgasmus kommen möchte. Beim Masturbieren durch mehr Druck auf den Penis oder schnellere Bewegungen. Beim Sex durch Stimulation der Prostata oder intensivere Stöße während der Penetration. Auch das Anspannen der Beckenmuskulatur bringt uns schneller zum Orgasmus.

Die Samenflüssigkeit staut sich vor dem Höhepunkt in der Kuppel der Prostata an. Das produziert das Gefühl einer unmittelbar bevorstehenden Ejakulation. Die Hoden ziehen sich näher zum Körper heran und der Harnleiter zur Blase schließt sich, sodass sich das Ejakulat einen Weg nach außen suchen muss. Die Muskeln kontrahieren, was den eigentlichen Orgasmus darstellt. Eine Vielzahl von Muskeln am Penis, Damm, Anus und Becken spielen hier zusammen.

All die Muskeln kontrahieren sich ungefähr achtmal in einem Acht-Zehntel einer Sekunde, wodurch die Spermien ausgestoßen werden. Wie stark das Ejakulat herausschießt, hängt von der individuellen Muskelkraft ab, wie lange der letzte Orgasmus beim Mann her ist und wie stark die Erregung vorher war.

Rückbildungsphase

In der Rückbildungsphase fängt der Körper langsam an, sich nach dem Höhepunkt zu beruhigen und lässt jede Anspannung fallen. Der Körper entspannt, der Blutstau löst sich und der Penis schwillt ab. Meistens benötigt die Person jetzt eine kurze Ruhezeit, bis eine erneute Erregungsphase eintreten kann.
Nach oben
Tipps für Orgasmus beim Mann, männlicher Orgasmus verbessern und intensivieren

Orgasmusprobleme bei Männern

Problem #1: Zu früh kommen

Zu früh kommen!? Dieses Problem haben viele. Rund 30 Prozent aller sich als männlich definierenden Menschen kämpfen mit vorzeitiger Ejakulation, obwohl sie sich wünschen, länger zu können und so ihr Gegenüber bis zum Höhepunkt zu verwöhnen. Ursache sind eine erhöhte Sensibilität der Eichel, sowie Aufregung oder zu viel Anspannung, die zum vorzeitigen Samenerguss führen. Mit ein paar Tricks kann man aber beim Handspiel oder beim Sex mehr Ausdauer trainieren. Die besten Tipps für ein längeres Liebesspiel gibt es in unserem Artikel: Orgasmus hinauszögern.

Problem #2: Zu spät oder gar nicht kommen

Zu spät oder gar nicht zum Höhepunkt zu kommen, kann für einige Menschen ebenfalls ein Problem darstellen. Ursächlich für den ausbleibenden Orgasmus können gedankliche Blockaden oder aber körperliche Hinderungen sein. Alltagsstress oder Erwartungsdruck können die Potenz und den Höhepunkt beeinträchtigen.

Mann sollte sich bewusst machen, dass der Genuss beim Sex im Vordergrund steht und der Orgasmus, so schön er auch sein mag, nicht bei jedem Akt die Hauptrolle spielen muss. Ist das Problem dennoch weitreichender, können Stimulationsprodukte dem männlichen Orgasmus auf die Sprünge helfen. Die Sprays und Gele werden einfach kurz vor dem Sex auf den Penis aufgetragen und erhöhen im Handumdrehen die Sensibilität des Penis, sowie die Orgasmusfähigkeit.

Tägliche Entspannungsübungen und Atemtechniken können ebenfalls der Anspannung entgegenwirken und den Weg zum Höhepunkt frei machen. Scham sollte niemand vor einem Ausbleiben des Orgasmus haben. Redet offen über die Situation mit Eurem Babe. Auch ein Arztbesuch empfiehlt sich, wenn der Orgasmus beim Mann ausbleibt, da vielfältige körperliche Ursachen dem Höhepunkt im Weg stehen können.
Nach oben
orgasmusprobleme bei männern

Multiple Orgasmen bei Männern – ein Mythos?

Mehrmals hintereinander kommen ist nur Menschen mit Vulvina vorbehalten? Nicht unbedingt! Auch wenn das Lusterlebnis womöglich nicht das gleiche ist, kann man mit ein bisschen Training Orgasmen durchaus verlängern und intensivieren. Wir haben für Euch die wichtigsten Tipps und Techniken zusammengestellt, mit denen multiple Orgasmen bei Männern trainiert werden können.

Die Karezza-Technik

Zum multiplen Orgasmus kommst Du am besten mit dem sogenannten Coitus Reservatus, auch Karezza-Technik genannt. Diese erfordert etwas Übung. Die Technik besteht aus gezielter Zurückhaltung des Ejakulats. Im ersten Schritt kann es helfen, vor dem Sex für ein oder zwei Tage auf das Solo zu verzichten. So ist der Orgasmus während des Akt mehr oder weniger garantiert.

Ziel beim Liebesspiel ist es zunächst, den Orgasmus immer wieder hinauszuzögern. Das heißt viel streicheln, küssen und berühren. Wenn Du dann kurz vor dem Orgasmus stehst, wird die Stimulation unterbrochen und Dein Babe kann Dich zum Beispiel weiter oral verwöhnen. Dieses orgasmische Katz-und-Maus-Spiel bringt beiden intensive Gefühle und ein ausdauerndes Hochgefühl. Kommt er zum erlösenden Höhepunkt, solltest Du Dich auf Deinen PC-Muskel (Beckenbodenmuskel) konzentrieren, diesen anspannen und Dich bewusst darauf konzentrieren, nicht zu ejakulieren. Das Gefühl ist genauso intensiv wie bei einem normalen Orgasmus.

Nach oben

Orgasmus-Training für den Mann

Das Training der Beckenbodenmuskeln, der sogenannten PC-Muskeln, hilft dabei, die Ejakulation zu unterdrücken und so die multiplen Orgasmen der Karezza-Technik zu ermöglichen oder das Liebesspiel zu verlängern.

1. Methode: Beim Urinieren kann man einfach versuchen, den Strahl für ein paar Sekunden zu unterbrechen. Dann wird wieder losgelassen. Dieser Vorgang kann einige Male pro Toilettengang wiederholt werden. Wer regelmäßig trainiert, wird schon nach wenigen Wochen die erste Erfolge spüren.

2. Methode: Hier geht es um den Schließmuskel. Dieser wird angespannt, als wolle man den Stuhlgang einbehalten. Die wiederholte Kontraktion der Muskeln führt zur Stärkung des Beckenbodens.

Wer seine Muskeln, insbesondere die PC-Muskeln unter Kontrolle hat, kann auch seinen Orgasmus besser kontrollieren. Egal, ob schneller kommen, langsamer oder gar nicht, wie beim Karezza.

Der Jo-Men-Punkt

Der Jen-Mo-Punkt ist ein Akupressurpunkt mit vielseitiger Wirkung. Er befindet sich zwischen Hoden und Anus. Man erkennt ihn anhand einer kleinen fühlbaren Vertiefung. Wird diese gedrückt, kann zum einen der Orgasmus hinausgezögert werden. Zum anderen macht er multiple Orgasmen möglich. Durch den Druck auf den Punkt entsteht nämlich eine sogenannte Injakulation. Die Harnröhre verengt sich, sodass es nicht zur Ejakulation kommt.

Der Druck sorgt dafür, dass sich die Harnröhre nahezu schließt und das Sperma nicht austreten kann. Es fließt zurück zur Prostata, wo es wieder aufgenommen wird. So erlebt man einen Orgasmus, ohne die Erektion zu verlieren und kann einfach weiter das Liebesspiel genießen.
Nach oben

Der G-Punkt des Mannes

Ein besonders intensives Orgasmuserlebnis für den Orgasmus beim Mann kann mit der Stimulation der Prostata erreicht werden. Diese kann im Inneren des Anus mit einem Finger oder einem Anal-Toy massiert werden. Auch von außen unterhalb der Hoden am Damm kann man diesen sensiblen Punkt stimulieren.

Erfahre mehr zur Orgasmusexplosion in unseren Artikeln zum ersten Mal anal und dem G-Punkt des Mannes.

Orgasmus-Toys für ihn

 

Die Orgasmus-Explosion

Der anale Orgasmus beim Mann ist besonders intensiv. Mit einem Finger oder Anal-Toy wird die Prostata im Inneren während des Solos oder beim Sex stimuliert. Für eine erste Erkundungstour bieten Prostata-Stimulatoren die passende Rezeptur für den Einstieg. Schmale Formen massieren die Prostata perfekt und stimulieren gleichzeitig den Damm von außen mit.

 

Höhepunkt für beide

Ein Penisring sorgt durch einen leichten Blutstau für eine härtere Erektion, verzögert die Ejakulation und sorgt für mehr Ausdauer während des Sex. Außerdem wird der Orgasmus beim Mann noch intensiver. Ein Penisring mit Vibration bringt aber auch dem Gegenüber vibrierenden Spaß. Während des Sex verwöhnt der Ring gleichzeitig Penis und Klitoris beziehungsweise Damm.

 

 

Der Solo-Orgasmus

Der Masturbator von BOLD bringt durch ihr anschmiegsames Material und aufregende Strukturen im Inneren intensive Gefühle in das Solo-Spiel. Durch einen Ring lässt sich das zupackende Gefühl verstärken, egal wo Du es brauchst.

Tipp: Mit einer Fleshlight kannst du auch Deine Ausdauer trainieren.

Nach oben

Geschrieben von
Mehr von Werner Beckmann

Was ist Lustschmerz?

Die Lust am Schmerz! Erfahre hier, wie sie entsteht und was sie...
Mehr lesen

1 Kommentar

  • Wichtig ist mir noch, klarzustellen, dass nicht männlicher Orgasmus = Ejakulation ist.
    Es gibt auch trockene Orgasmen, die deshalb nicht weniger intensiv sein müssen. Ganz im Gegenteil.

    Ich habe Erektionsprobleme aufgrund einer inkompletten Querschnittslähmung, die ich vor 2.5 Jahren bekommen habe (Unfall).
    Ich bekomme eine Erektion, aber nicht von langer Dauer. Das kann man unter anderem mit Penisringen verlängern. Eine (richtige) Ejakulation habe ich etwa einmal im Monat, sonst meist trockene Orgasmen, die oft aber intensiver sind, da man weiter stimulieren kann trotz diverser Höhepunkte.
    Meine Behinderung sorgt also quasi für die Karezza-Technik und ich erreiche unbekannte Erregungshöhen, da ich früher schon längst vorher abgespritzt hätte.
    Gruß Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert