Wir machen Schluss mit Mythen und Missverständnissen und beantworten die häufigsten Fragen rund um das Thema Tampon. Tampons sind diskrete, praktische kleiner Helfer während der Periode, die Bewegungsfreiheit und Auslaufschutz bieten. Doch noch immer schwirren hartnäckige Mythen und falsche Annahmen über Tampons in den Köpfen herum…
1. Kann ein Tampon in der Vagina verschwinden?
Nein. Dafür sorgt der Muttermund – der Türsteher der Gebärmutter. Er sieht aus wie ein kleiner Donut mit einem winzigen Loch in der Mitte, das lediglich Spermien aus der Vagina hindurch lässt. Weder Keime noch Gegenstände kommen an ihm vorbei. Der Gebärmutterhals und der Muttermund weitet sich lediglich während einer natürlichen Entbindung. Aber auch danach schließt er sich wieder. Weder ein Tampon noch andere Gegenstände können in die Gebärmutter rutschen. Die Vagina ist kein Bermudadreieck – hier geht nichts verloren!
Allerdings kann es in wenigen Ausnahmefällen dazu kommen, dass das Rückholband nicht mehr greifbar ist und der Tampon so tief sitzt, dass er mit dem Finger nicht mehr erreicht werden kann. Wenn Du ihn durch Pressen in gehockter Position nicht mehr herausbekommst, ist ein Besuch beim Gynäkologen notwendig. Aber keine Sorge: Frauenärzt*innen haben schon alles gesehen und einen „verlorenen“ Tampon herauszuholen, ist für sie etwas ganz Alltägliches.
2. Muss ich den Tampon wechseln, wenn ich auf Toilette gehe?
Nein. Du musst nicht bei jedem Toilettengang den Tampon entfernen. Vagina, Harnröhre und der Anus sind separate Organe mit jeweils eigenen Öffnungen. Allein die Menge der Blutung bestimmt, wie oft der Tampon gewechselt werden sollte. Zieh einfach leicht an dem Bändchen, um zu überprüfen, ob der Tampon vollgesogen ist. Lässt er sich leicht bewegen, solltest Du ihn wechseln. Falls nicht, kann er drin bleiben, allerdings nicht länger als acht Stunden!
3. Darf ich einen Tampon über Nacht tragen?
Ja. Wenn Du nicht länger als acht Stunden schläfst, ist das kein Problem. Setze einfach einen neuen Tampon vor dem Schlafengehen ein und entferne ihn gleich morgens wieder. Fühlst Du Dich nur mit einem Tampon über Nacht nicht genügend geschützt, nimm zusätzlich eine Binde dazu – am besten eine mit Flügeln, die ein Verrutschen im Slip verhindert.
4. Macht ein Tampon das Jungfernhäutchen kaputt?
Nein. Das Jungfernhäutchen (Hymen) ist eine sehr flexible, nachgiebige Membran mit einer natürlichen Öffnung, die einen Tampon normalerweise durchlässt, ohne es zu verletzen. Sobald Frauen ihre erste Regelblutung haben, können sie also auch Tampons benutzen. Allerdings sollten besonders junge Frauen mit kleinen Tampongrößen starten, da diese leichter einzuführen sind.
5. Tampons und Spirale – geht das?
Ja und nein. Viele Hersteller von Spiralen empfehlen vorsichtshalber die Anwendung von Binden statt Tampons. Allerdings gilt kein Tampon-Verbot bei der Verwendung einer Spirale – außer eine Woche nach dem Einsetzen. In dieser ersten Periode (die Spirale wird üblicherweise am 1. Tag der Regel eingesetzt) sind Sex und Tampons tabu.
Die Spirale sitzt in der Gebärmutter. Tampons gelangen dort nicht hin – sie sitzen in der Vagina (siehe Frage 1) und begegnen sich daher nicht. Jedoch ragt der Kontrollfaden der Spirale noch minimal aus der Gebärmutter in die Vagina hinein. So, dass er noch zu ertasten ist, aber nicht beim Sex stört. In absoluten Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass der Faden der Spirale sich mit dem oberen Ende des Tampons verklebt und beim Wechsel des Tampons versehentlich mit herausgezogen wird. Gehst Du aber behutsam beim Tampon wechseln um, ist die Verwendung von Tampons mit Spirale unbedenklich.
6. Toxisches Schocksyndrom durch Tampons?
Ja und nein. Das TSS – Toxisches Schocksyndrom – ist eine seltene Infektionserkrankung mit Staphylokokken oder seltener auch mit Streptokokken. Diese Krankheitserreger sind so etwas wie „Allerweltskeime“ und kommen fast überall in der Natur vor. Sie können bestimmte Giftstoffe produzieren, auf die das menschliche Immunsystem im Normalfall mit der Bildung von Antikörpern reagiert. Ist das nicht der Fall, kann es zu einer ernsten Reaktion kommen. Symptome des Toxischen Schocksydroms sind plötzliche Kopfschmerzen, Schwindel, Blutdruckabfall, Übelkeit, hohes Fieber sowie manchmal auch Hautausschlag. Die Erkrankung kann mit Antibiotika gut behandelt werden.
Das TSS ist keine reine „Tampon-Krankheit“. Der Erreger können durch Wunden, Verbrennungen oder sogar durch eindringen. Allerdings steigt das Risiko für ein Toxisches Schocksyndrom, wenn Du Deinen Tampon (oder auch eine Menstruationstasse oder Diaphragma) zu lange trägst, da dann die giftbildenden Keime entstehen können. Ende der Siebziger entfachten TSS-Fälle bei menstruierenden Frauen in den USA eine Diskussion um die Gefahr von Tampons. Die Frauen hatten besonders saugfähige Tampons verwendet, welche sie sehr lange in der Vagina lassen konnten. Nach Bekanntwerden der Zusammenhänge wurden die Tampons sofort vom Markt genommen.
Angesichts der geringen Fallzahlen ist große Sorge um das TSS unbegründet, Vorsicht ist allerdings geboten! Deshalb sollten Tampons stets regelmäßig gewechselt werden. Menstruationstassen oder Diaphragmen müssen hygienisch gesäubert und aufbewahrt werden. Vor dem Einführen jeglicher Gegenstände in die Vagina außerdem immer gründlich Hände waschen!
7. Welche Tampongröße ist richtig für mich?
Grundsätzlich ist es wichtig, zu wissen, dass die Tampongröße nicht von der Größe der Vagina abhängt, sondern von der Stärke der Regelblutung. Für gewöhnlich sind die ersten Tage der Menstruation stärker. Gegen Ende der Periode wird die Blutung schwächer. Deshalb solltest Du die Größe Deines Tampons passend zur Status Deiner Menstruation wählen. Die unterschiedlichen Saugstärken der Tampons erkennst Du an den Tropfensymbole auf den Tamponverpackungen. Je mehr Tropfen auf der abgebildet sind, desto höher ist die Saugstärke.
Grundsätzlich gilt: Nutze immer die kleinstmögliche Saugstärke. Wenn Du Deinen Tampon allerdings zu häufig wechseln musst, weil er sich schnell vollsaugt oder sogar durchsickert, ist er zu klein. Wenn Du beim Herausziehen etwas Kraft brauchst und der Tampon danach noch mehrheitlich weiß ist oder gar trockene Fussel zieht, hast Du ihn zu früh entfernt bzw. der Tampon war zu groß.
8. Was sind Bio-Tampons?
Bio-Tampons enthalten keine Chemie, sind nachhaltig und umweltfreundlich. Immer mehr Frauen achten bei ihren Periodenprodukten mittlerweile auf mehr als nur sicheren Auslaufschutz. Marken wie MYLILY oder einhorn setzen bereits erfolgreich auf Bio-Tampons, die nachhaltig produziert werden, aus zertifizierter Bio-Baumwolle bestehen und frei von Schadstoffen sind. Die Öko-Tampons sind außerdem biologisch abbaubar und sogar kompostierbar.
MYLILY Bio Tampons bestehen zu 100 % aus zertifizierter Bio-Baumwolle. Sie enthalten keine synthetischen Fasern oder Chemikalien wie Chlorbleiche oder Pestizide, Duft- und Farbstoffe oder Mikroplastik. Dies beugt Allergien oder Reizungen vor. Es gibt sie als Mini Tampons, Normal oder Super für eine starke Regelblutung. Diese Tampons aus Bio-Baumwolle und andere kannst Du schnell und bequem bei AMORELIE online kaufen.
2 Responses
Woe oft muss ich mein Tampon wechseln?
Hallo Rosa, hier würden wir auf die Angaben des jeweiligen Herstellers verweisen. Dort heißt es zum Beispiel: „Während der ersten Tage, wenn die Blutung stärker ist, kann es sein, dass du deinen Tampon alle drei bis sechs Stunden wechseln musst. An schwächeren Tagen, gegen Ende der Periode, kann auch ein kleinerer Tampon für gewöhnlich sechs bis acht Stunden lang getragen werden.“