Eine erotische Geschichte von Tina Vulvina
Die Sonne brannte mal wieder richtig, dachte Julia, die sich auf ihrem azurblauen Liegestuhl am einsamen Strand räkelte. Der weiße Sand kitzelte ihre nackten Füße, während zumindest eine laue Brise durch ihre langen, dunklen Haare fuhr. Sie senkte ihre seichte Urlaubslektüre, als sie den geheimnisvollen Fremden aus dem Augenwinkel bemerkte. Gerade erst muss er aus dem Wasser gekommen sein, denn von seinem Bauch perlte Wasser hinunter, um in der knappen Badeshorts einzusickern.
„Der ist neu hier“, murmelte Julia in sich hinein – sie kannte in dem kleinen Urlaubsörtchen, das sie nach zwei Wochen bereits gut kennengelernt hatte, schon so gut wie jedes Gesicht und an dem kleinen Strand war jetzt, zum Ende des Sommers, sowieso kaum noch jemand außer ihr. War er womöglich gerade von der anderen Bucht hinter dem Felsen hergeschwommen? Sonst hätte sie doch bemerkt, wie sich jemand über die Holzplanken zu ihr gesellte. „Klar, der hat ja nicht mal ein Handtuch mit.“
„Hey, willst du dich vielleicht abtrocknen?“, hörte Julia sich da bereits rufen. „Ich weiß ja nicht, ob du’s weißt, aber Wasserperlen sind wie kleine Lupen, die verstärken die UV-Strahlung noch. Ist schlecht für die Haut“, klugscheißerte sie. Sie konnte es nicht leugnen – seine Ausstrahlung zog sie einfach an. Irgendwie musste sie ja ins Gespräch kommen. „Achso?“, tönte es zu ihr herüber und schon machte sich der gebräunte Körper auf den Weg zu ihr. Julia konnte ihren Blick nicht von der nassen, ausgebeulten Hose abwenden, die sich nun auf sie zu bewegte, und als sich ihre Blicke schließlich trafen, lächelte der Fremde.
Sein Name war Nico, wie sich herausstellte, arbeitete er als Kitesurf-Lehrer im Nachbarort – tatsächlich, da lag ja sein Equipment im Sand. Viel mehr konnte Julia der Unterhaltung nicht mehr entnehmen, denn schon waren ihre Gedanken bei seinen starken Händen. Könnten die vielleicht jetzt mal ihre Oberschenkel hinaufkiten … „Ganz schön einsam hier, oder?“ – seine Frage riss sie aus ihrem Tagtraum. Sah Julia da tatsächlich so ein Funkeln in seinen Augen? „Ich weiß, ab 17 Uhr lässt sich hier niemand mehr blicken. Gut, dass du hier vorbeigekommen bist“, sagte sie lächelnd und ließ die angewinkelten Knie sachte auseinanderfallen. Jetzt schien auch Nico den Faden zu verlieren, denn sein Blick wanderte langsam über ihren Bauchnabel hinunter zu ihrem roten Bikinihöschen. „Hättest du was dagegen, wenn ich dir ein bisschen Gesellschaft leiste, oder mehr?“ – „Keineswegs“, antwortete Julia ohne zu zögern und zog erst Nicos Hand und dann seinen Oberkörper zu sich. Ihre Lippen trafen sich erst zaghaft, dann stürmisch und als Nico zu ihr auf den Liegestuhl glitt, spürte sie gleich, dass nun noch weniger Platz in der Badehose war als zuvor.
„Das kommt jetzt vielleicht ein bisschen überraschend, aber … Bock?“, checkte Julia bei ihm ein, während sie zeitgleich ein Kondom aus ihrer Strandtasche fingerte. Nico nickte und schob ihre andere Hand auf die beachtliche Ausbeulung zwischen seinen Beinen – kurz darauf schob er bereits mit zwei Fingern das knappe Bikiniunterteil zur Seite. „Die Golden Hour ist einfach magisch“, schrieb Julia später am Abend in ihr kleines schwarzes Reisetagebuch. Und dazu legte sie die Nummer von Nico – „lass doch morgen essen gehen“, sagte er zum Abschied, bevor sie sich auf den Weg ins Hotel machte.